{"id":3326,"date":"2017-06-30T09:27:04","date_gmt":"2017-06-30T09:27:04","guid":{"rendered":"http:\/\/gmo.schimegron.de\/?page_id=3326"},"modified":"2018-11-04T18:13:37","modified_gmt":"2018-11-04T18:13:37","slug":"erkenntnisse","status":"publish","type":"page","link":"http:\/\/gmo.schimegron.de\/?page_id=3326","title":{"rendered":"Erkenntnisse"},"content":{"rendered":"

\nEs dauerte, bis die Bojen alle unterwegs waren. Wir lie\u00dfen sie St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck von den Technikern mit ihren Koordinaten programmieren, dann konnten sie alleine ihre Position auf den Transportrouten einnehmen. Bis sich die letzte auf den Weg machte, vergingen ein paar Stunden. Ich nutzte die Zeit, um mich um mein altes Beiboot zu k\u00fcmmern. Nachdem ich die Arrowhead \u00fcbernommen hatte, war ich nur noch einmal kurz im Boot gewesen, um meine Sachen zu holen, die ich damals in aller Hektik zusammenpacken konnte. Es war nicht viel, da ich nie gro\u00dfen Wert auf pers\u00f6nlichen Besitz gelegt hatte. Ein paar Bilder der damaligen Crew und wenige Kleidungsst\u00fccke. Als ich die Schleuse \u00f6ffnete, kam mir die abgestandene Luft entgegen. Beim Betreten kamen all die Erinnerungen wieder. Ich mu\u00dfte an die Flucht denken und den Moment, als ich vor dem Spiegel stand als neuer Marschall Elijah Bradlan. Ich hatte mit den Tr\u00e4nen zu k\u00e4mpfen und bekam kaum Luft, aber ich wollte dieses Schiff in Zukunft \u00f6fter f\u00fcr meine Reisen nutzen. Ich hatte bereits viele Jahrhunderte gelebt und viele Verluste hinnehmen m\u00fcssen. Also ri\u00df ich mich zusammen und betrat die kleine Br\u00fccke. Hier gab es den Piloten- und Copiloten-Platz und dahinter zwei Not- oder G\u00e4stesitze. Im hinteren Teil gab es einen kleinen Aufenthaltsraum und ein Quartier mit zwei Etagenbetten. Gegen\u00fcber der Schleuse befand sich der Sanit\u00e4rraum, der aber vom Aufenthaltsraum zu erreichen war. Ich setzte mich auf den Pilotensitz und atmete tief durch. Ich schreckte aus meinen Gedanken auf, als mich Leutnant Montain ansprach. Wir hatten uns verabredet, aber ich hatte nicht gemerkt, da\u00df er ebenfalls das Boot betreten hatte. \u201eHey, alles klar?\u201c fragte er mich. Ich drehte mich mitsamt dem Stuhl zu ihm. \u201eIch habe Geister gesehen.\u201c Gab ich leise zur\u00fcck. \u201eVerstehe. Bist du sicher, da\u00df wir dieses Schiff nehmen wollen? Du kannst doch auch ein anderes Shuttle nehmen.\u201c \u201eNein. Das ist schon ok. Es war nur der erste Moment. Du kannst die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Ich bin immer noch stolz, seinen Namen zu tragen.\u201c Christian setzte sich auf den Copiloten-Stuhl und sah mich an. \u201eKein Problem. War nur ein Vorschlag. Ich st\u00fcrze mich immer in Arbeit, wenn ich etwas verarbeiten mu\u00df.\u201c Ich l\u00e4chelte. \u201eJa, das kenne ich. Danke trotzdem.\u201c \u201eKein Problem. Dann la\u00df uns mal die Systeme anschauen.\u201c
\nWir arbeiteten uns fast zwei Stunden durch die verschiedenen Systeme des alten Bootes und Christian notierte sich Werte und M\u00f6glichkeiten, das Schiff zu verbessern. Wir konnten sowohl die Schilde neu konfigurieren, als auch die Waffen verbessern, nachdem wir das Energiesystem mit neuen Modulen der Arrowhead aufger\u00fcstet hatten. Alle Scanner sollten ausgetauscht und durch neueste Standards ersetzt werden. Man konnte sagen, s\u00e4mtliche technischen Systeme w\u00fcrden nicht mehr wiederzuerkennen sein. Selbst die Konsolen mu\u00dften angepa\u00dft werden. Sowohl von innen wie auch von au\u00dfen bekam das Schiff noch einen neuen Anstrich.
\nIch begleitete nicht alle Arbeiten, sondern nutzte die Zeit, mich etwas mit den Archiven zu besch\u00e4ftigen. Besonders galt meine Aufmerksamkeit den Aufzeichnungen von Schiffssignaturen. Christian Montain hatte seine Leute, die sich zuverl\u00e4ssig um die Arbeiten k\u00fcmmerten. So konnte er sich hin und wieder zu mir gesellen. Es dauerte eine Weile, aber ich wurde f\u00fcndig. Ich verglich gerade die aktuellen Signaturen der Frachter, Linien- und Milit\u00e4rschiffe mit denen, die aus meiner Zeit mit der alten Crew stammten, als er sich mal wieder zu mir setzte. \u201eUnd? Schon was Interessantes gefunden?\u201c fragte er. Ich schaute nicht mal auf, als ich ihm antwortete: \u201eSchau dir das mal an!\u201c Ich zeigte nur auf die Anzeigen. Christian beugte sich zu mir r\u00fcber. Ich erkl\u00e4rte: \u201eDas sind die Muster der Talloggs Schiffe, die wir \u00fcbernommen haben. Das hier sind die von den \u00dcberf\u00e4llen.\u201c Christian best\u00e4tigte: \u201eDie sind fast identisch. Das kann daran liegen, da\u00df sie sich bereits etwas aufgel\u00f6st hatten, oder es sind noch andere Schiffe unterwegs. Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen.\u201c Ich verglich selbst. \u201eSie sind sehr \u00e4hnlich, aber nicht identisch. Du hast Recht. Wir m\u00fcssen also die Augen offen halten.\u201c Christian \u00fcberlegte: \u201eSieht so aus. Die Frage ist noch, wie viele Schiffe haben sie noch?\u201c Ich zuckte mit den Schultern. \u201eGute Frage. Das m\u00fcssen wir herausfinden.\u201c Christian nickte und schaute vorne aus dem Fenster. \u201eDas ist euer Job. Ich hab noch mit deinem Schiff zu tun.\u201c Er stand auf, legte mir kurz seine Hand auf die Schulter und ging wieder an die Arbeit. Ich schaute mir noch kurz die beiden Signaturen an, dann \u00fcbertrug ich die Aufzeichnungen auf die Arrowhead und begann ein weiteres Thema zu recherchieren: Die Karten der Sonnensysteme.
\nUnd auch hier machte ich einen erstaunlichen Fund. Als erstes blendete ich die aktuellen Karten ein. Ich sah mir die Systeme an. Es gab die aktuell bewohnten Systeme Trantara mit dem gleichnamigen Planeten, Planos mit dem Planeten Trobara, Barantus mit dem Planeten Milbara und Tiridon mit dem Planeten Lunara. Und wir kannten drei weitere Systeme: Nogariton, auf dessen bewohnbarem Planeten Nogara gesiedelt werden sollte und die Systeme Tornutus und Vagotara, deren Planeten zwar erkundet worden, aber aus verschiedenen Gr\u00fcnden nicht zur Besiedlung geeignet waren. Dann waren da noch die entfernten Systeme Sinotorus, Melantara und Plantorus, die aber nur eingezeichnet waren. Dorthin waren bisher keine Forschungsreisen erfolgt. Dann legte ich die alten Karten dar\u00fcber. Sie waren etwas verschoben. \u201eComputer? Berechne von dieser Karte die Zeitverschiebungen und korrigiere die Systeme.\u201c \u201eJa, Sir!\u201c antwortete der Computer. Die Identit\u00e4t \u201eKIM\u201c hatte ich erst auf der Arrowhead eingerichtet. Hier gab es nur eine normale Einheit. Wenn ich das Schiff wieder nutzen wollte, mu\u00dfte ich sehen, wie ich KIM auf beiden Schiffen nutzen konnte. \u201eSir, die Karte ist aktualisiert.\u201c \u201eDanke!\u201c antwortete ich aus Gewohnheit. Ich hatte KIM an diese Umgangsformen gew\u00f6hnt. Dieser Bordcomputer legte keinen Wert darauf, beschwerte sich aber auch nicht. Ich verglich die Karten und staunte: \u201eDie Namen kamen mir gleich so bekannt vor.\u201c Es gab in den alten Karten noch weitere Systeme. Man hatte damals bereits gr\u00f6\u00dfere Gebiete kartographiert, als heute. Die Namen der entfernten Systeme Sinotorus, Melantara und Plantorus waren ebenfalls erw\u00e4hnt. Und nicht nur das \u2013 auf Melantara und Plantorus wurde bereits damals gesiedelt. Ich erinnerte mich: ich war auf einer einfachen Transport Mission nach Plantorus dabeigewesen. Ich hatte das Schiff nicht verlassen gehabt, aber an den Namen konnte ich mich gut erinnern. Warum hatte man zu diesen Systemen keinen Kontakt mehr? Waren die alten Aufzeichnungen tats\u00e4chlich verlorengegangen?
\nIch verlie\u00df das Schiff und sah mich um. Leutnant Gridala schaute auf. Er sa\u00df auf dem Boden und kontrollierte seine Einstellungen an einem Au\u00dfenpanel. \u201eAlles Ok, Sir?\u201c fragte er mich. Ich nickte und antwortete: \u201eWie lange werden sie f\u00fcr die geplanten Arbeiten brauchen?\u201c Er grinste: \u201eDa uns Christian kaum Pausen g\u00f6nnt, denke ich drei bis vier Tage, Sir.\u201c Ich mu\u00dfte l\u00e4cheln: \u201eDas h\u00f6rt sich doch gut an. Danke Pawel.\u201c Er nickte mir noch zu und widmete sich wieder seinem Panel. Er war einer der besten Mitarbeiter in Christians Team. Ich hatte schon \u00f6fter mit ihm zu tun gehabt. Ich schaute noch einmal \u00fcber das Schiff und ging dann Richtung Br\u00fccke. Es gab viel zu berichten. Auf dem Weg wurde ich von John gerufen: \u201eHey Elijah. Wir sollen uns gleich bei der Mochton melden. Kommst du bitte auf die Br\u00fccke?\u201c Ich antwortete l\u00e4chelnd: \u201eDas trifft sich gut, John. Ich bin sowieso gerade auf dem Weg. Ich habe auch einige Neuigkeiten.\u201c \u201eNa da bin ich ja mal gespannt. Bis gleich.\u201c \u201eBis gleich.\u201c<\/p>\n

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