{"id":4196,"date":"2019-10-08T10:25:00","date_gmt":"2019-10-08T10:25:00","guid":{"rendered":"http:\/\/gmo.schimegron.de\/?page_id=4196"},"modified":"2023-10-19T14:49:25","modified_gmt":"2023-10-19T14:49:25","slug":"marschall-agent-charlan-borgin","status":"publish","type":"page","link":"http:\/\/gmo.schimegron.de\/?page_id=4196","title":{"rendered":"Marschall Charlan Borgin"},"content":{"rendered":"

Es war mal wieder die H\u00f6lle los . . . Ich hetzte von einem Notfall zum anderen. Was w\u00fcrde meine Organisation eigentlich ohne mich machen? Aber egal. Ich hatte mir das ja selbst ausgesucht. Und ich freute mich auch, wenn ich helfen kann.
\nGerade erst musste ich in ein System fliegen, auf dessen bewohnbarem Planeten ein g\u00f6ttliches Wesen namens Liichton seine Hand \u00fcber den Bewohnern hielt. Es handelte sich schon um eine recht fortgeschrittene Rasse mit entsprechender Technologie, und doch leitete dieses Wesen die Geschicke dieser Bewohner. Sogar das Wetter wurde von ihm ver\u00e4ndert.
\nMeine Kollegen, die sich dieses System n\u00e4her angeschaut hatten, wurden von dem Wesen entdeckt und verbannt. Es w\u00fcnschte keinen Kontakt mit den Bewohnern. Ein Einfluss von au\u00dfen w\u00e4re schlecht f\u00fcr die Bewohner. Meine Leute mussten sich zur\u00fcckziehen und konnten nichts dagegen tun. Daher riefen sie mich. . .
\nNun besitze ich nicht nur die F\u00e4higkeit, mein \u00c4u\u00dferes anzupassen, sondern ich kann auch meinen Geist so abschirmen, dass mental f\u00e4hige Wesen mich f\u00fcr einen normalen Bewohner halten. So landete ich mein Shuttle getarnt etwas au\u00dferhalb der Stadt, mischte mich unter das Volk und beobachtete das Treiben. Regelm\u00e4\u00dfig gingen verschiedene Gruppen zu einem Berg, auf dem sich ihr Gott Liichton befinden sollte. Ich schloss mich einer dieser Gruppen an und konnte so diesen Gott kennenlernen. Ich wusste nicht, auf wen oder was ich treffen w\u00fcrde. Sah er so aus, wie die Bewohner dieses Planeten und lie\u00df sich anhimmeln und Opfer bringen? Ich wurde schon fast entt\u00e4uscht. Als wir dort ankamen, sah ich nur eine leuchtende wabernde Energiewolke, die auf die Fragen der Bewohner mehr oder weniger in Orakeln antwortete. Da konnte man auch das Horoskop in der Zeitung lesen. Ich hielt mich im Hintergrund und verlie\u00df den Ort mit der Gruppe wieder.
\nAm Abend ging ich allein noch einmal auf diesen Berg. Ich tarnte mich komplett. Keiner konnte mich sehen oder geistig sp\u00fcren. In der H\u00f6hle angekommen, suchte ich diese Energiewolke. Doch sie war nicht an dem Platz, wo ich sie am Tage gesehen hatte. Die H\u00f6hle war jedoch gr\u00f6\u00dfer. Hinter dem Platz war nun ein Tunnel zu sehen, den man am Tage durch dieses Wesen nicht sehen konnte. Ich ging tiefer in den Gang hinein. Es ging abwechselnd nach links und rechts, aber stetig nach unten. Nach ein paar Minuten fand ich eine weitere wesentlich gr\u00f6\u00dfere H\u00f6hle. Sie war unf\u00f6rmig und zerkl\u00fcftet. \u00dcberall konnte ich Tropfsteine an der Decke und dem Boden erkennen. Ich muss dazu sagen, dass ich auch im Dunkeln gut sehen kann. Auch meine mentalen Sinne erg\u00e4nzen die normalen menschlichen F\u00e4higkeiten, sodass ich meine Umgebung nicht nur sehen, sondern auch f\u00fchlen kann. Jedenfalls war das eine nat\u00fcrlich entstandene H\u00f6hle. Ich sah mich nach dem weitern Weg um, denn wenn dieses Wesen hier w\u00e4re, m\u00fcsste es die H\u00f6hle mit seinem Licht erhellen. Doch es war dunkel. Ich lie\u00df meine Sinne schweifen und erkannte eine Energie im oberen Bereich der H\u00f6hle. Entweder ging es dort weiter oder dort gab es einen Vorsprung, auf dem dieses Wesen weilte und sein Leuchten einfach nur abgestellt hatte. Auch ich kann, wenn ich mich in meine energetische Form wandle, in verschiedenen Formen der Energie existieren. Und nicht jede dieser Energien leuchtet. Nun wurde es spannend. Ich lie\u00df all meine Tarnungen fallen. Dieses Wesen konnte mich jetzt sp\u00fcren.
\nEs wurde hell in der H\u00f6hle. Ich sah das Leuchten auf dem Vorsprung, das heller wurde und in meine Richtung schwebte. Eine donnernde Stimme hallte durch die H\u00f6hle: \u201eWer bist du? Warum st\u00f6rst du mich in der Nacht?\u201c Ich war geblendet von dem grellen Licht und passte meine Augen daran an. Dann setzte ich alles auf eine Karte. Ich hatte eine Vermutung: \u201eHallo Liichton. Du bist weit weg von Prochtwar.\u201c F\u00fcr einen Moment war es still, dann sprach das Wesen mit leiserer Stimme: \u201eWas wei\u00dft du von Prochtwar?\u201c Das war es also. Ich \u00fcberlegte, ob ich mit offenen Karten spielen oder noch etwas warten sollte: \u201eOh, ich habe da so Geschichten geh\u00f6rt. Es stimmt also?\u201c Wieder dauerte es einen Moment, bevor es antwortete: \u201eWer erz\u00e4hlt diese Geschichten? Ich kenne kein Prochtwar.\u201c Das konnte nicht stimmen. Seine Reaktion und die erste Frage, was ich dar\u00fcber w\u00fcsste, hatten es verraten. Ich wollte nicht l\u00e4nger spielen: \u201eIch bin Trachtar!\u201c Die folgende Stille konnte man mit dem Messer zerschneiden. Leise h\u00f6rte man in der Ferne das Tropfen von Wasser. Noch leiser als zuvor antwortete das Wesen: \u201eDer Trachtar, der die Wissenschaftler im Krieg angef\u00fchrt hatte?\u201c \u201eTrachtar war einer der Anf\u00fchrer. Das ist richtig. Heute bin ich Marschall Elijah Bradlan und sorge mit meiner Organisation in diversen Galaxien f\u00fcr Recht und Ordnung.\u201c Das Wesen leuchtete noch heller. Ich fuhr fort: \u201eKannst du noch deine alte k\u00f6rperliche Form annehmen?\u201c \u201eIch denke schon. Ich habe es schon lange nicht mehr getan.\u201c \u201eDann versuche es.\u201c Ich wechselte selbst kurz in einen energetischen Zustand und nahm dann meine urspr\u00fcngliche Form an. Nun sah ich ein bisschen aus wie eine Gottesanbeterin von der Erde. Das Wesen landete auf dem Boden und verwandelte sich ebenfalls in unsere alte Form. Wir sahen uns an und wer unsere Spezies kannte, erkannte eine Art L\u00e4cheln in unseren Gesichtern.
\nLiichton war ein weibliches Wesen. Das war in der energetischen Form nicht zu erkennen gewesen. Sie sprach als erstes: \u201eTrachtar. Ich h\u00e4tte nicht gedacht, dass ich jemals wieder einen von uns sehen w\u00fcrde. Gibt es noch jemanden von der alten Welt?\u201c \u201eHallo Liichton. Es ist sch\u00f6n, mal wieder unsere alte Form zu sehen. Ich wei\u00df nicht, wie viele es von uns noch gibt. Ein Freund arbeitet in meiner Organisation. Ansonsten kenne ich niemanden mehr.\u201c \u201eDas ist schade. Ich habe seit dem Ende unseres Krieges niemanden mehr getroffen. Ich bin lange umhergeirrt, aber ich konnte keinen mehr finden. Nach jahrelanger Suche habe mich hier zur\u00fcckgezogen.\u201c \u201eDer Krieg ist lange her. Ich muss gestehen, dass mir dein Name nicht bekannt vorkommt. Wo hast du gek\u00e4mpft?\u201c Liichton \u00fcberlegte, dann antwortete sie: \u201eNun, ich f\u00fcrchte, wir waren damals auf verschiedenen Seiten. Ich bin . . . war die Frau von Schachtul.\u201c Den Namen kannte ich. Er war einer der schlimmsten und brutalsten Anf\u00fchrer unserer Gegner gewesen. Ich hatte allerdings nie etwas von einer Partnerin geh\u00f6rt und sagte: \u201eJa, den Namen habe ich tats\u00e4chlich schon geh\u00f6rt. Trotzdem kenne ich deinen nicht.\u201c \u201eDas liegt vielleicht daran, dass ich mich aus den K\u00e4mpfen rausgehalten habe. Ich war zwar seine Frau, aber ich konnte das, was er tat, nicht guthei\u00dfen. Ich blieb auf Bohrum, wo wir beide die Geschicke der dortigen Bev\u00f6lkerung gelenkt hatten. Als sich der Krieg auch in unsere Richtung ausdehnte, verlie\u00df ich Bohrum und verschwand nach Grachtnan.\u201c \u201eEin verlassener Planet in unseren alten Regionen.\u201c \u201eDas ist wahr. Ich wollte nicht im Krieg k\u00e4mpfen. Er war so sinnlos.\u201c Sie blickte nach unten. \u201eWohl wahr. Und doch bist du hier und spielst Gott auf diesem Planeten.\u201c \u201eDer Planet w\u00e4re damals ohne mich fast untergegangen. Die Bewohner k\u00e4mpften um ihr Leben. Ich stabilisierte das Wetter und noch einiges andere, damit sie nicht sterben. Sie waren so dankbar und baten mich, zu bleiben und ihnen weiter zu helfen. Das tat ich noch eine Weile, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen konnten, doch ich hatte mich irgendwann so daran gew\u00f6hnt, f\u00fcr sie da zu sein, dass ich sie nicht verlassen wollte.\u201c Ich \u00fcberlegte. Im Grunde tat sie etwas \u00e4hnliches wie wir, nur auf einem Planeten. Sie lie\u00df sich nicht feiern und Opfer bringen. Und ihre Orakel, die ich am Tage miterleben durfte \u2013 naja, das war auch nichts Schlimmes. Ich wollte ihr ein Angebot machen . . .
\nIch erkl\u00e4rte ihr meine Organisation. Ich erz\u00e4hlte kurz, wie ich sie damals gegr\u00fcndet hatte und was wir so alles erleben. Dann fragte ich Liichton: \u201eK\u00f6nntest du dir vorstellen, dir das mal anzuschauen? Vielleicht m\u00f6chtest du mal an einer unserer Missionen teilnehmen. Wir finden bestimmt auch eine L\u00f6sung, dich hier abzul\u00f6sen. Wir haben da so unsere Technik. Das bekommen die Bewohner gar nicht mit. Du kannst gerne dar\u00fcber nachdenken. Es ist deine Zukunft. Ich gehe jetzt wieder runter in den Ort und lerne ein wenig Land und Leute kennen.\u201c \u201eDas ist ein gro\u00dfz\u00fcgiges Angebot, Trachtar. Und was ist mit dem Krieg.\u201c Fragte sie. Ich schaute sie an: \u201eDer Krieg ist lange her. Wir leben im hier und jetzt \u2013 und das noch eine sehr lange Zeit. Jedenfalls du und ich. Ich kann damit leben, was du damals getan hast. Ich wei\u00df nicht, ob du meine Vergangenheit akzeptieren kannst. Das musst du entscheiden. Mein Angebot steht. Denk zumindest dar\u00fcber nach.\u201c Sie l\u00e4chelte: \u201eJa, das werde ich bestimmt. Wann kommst du wieder?\u201c \u201eWie lange brauchst du daf\u00fcr? Ich kann morgen Abend wiederkommen. Ich kann in einer Woche wiederkommen.\u201c Sie \u00fcberlegte: \u201eIch glaube, du kannst morgen wiederkommen, Trachtar.\u201c Diesmal l\u00e4chelte ich: \u201eDas soll mir recht sein, Liichton. Dann sehen wir uns morgen Abend.\u201c Wir verabschiedeten uns und ich ging runter in die Stadt.
\nMein Schiff stand getarnt etwas hinter der Stadt. Ich lief gem\u00fctlich durch die Stra\u00dfen. Vereinzelte Leute waren noch unterwegs. Ich sah mich am Stadtrand noch einmal um und tarnte mich wieder. Im Schiff angekommen schrieb ich noch einen kurzen Bericht und legte mich f\u00fcr ein paar Stunden schlafen.
\nDer n\u00e4chste Tag verlief ruhig. Ich schlenderte durch die Stadt, kaufte mir einige Dinge mit geklontem Geld und a\u00df mittags in einem kleinen Restaurant. Die Stadt war gro\u00df genug, dass ein Fremder nicht auffiel. Ich wartete auf den Abend. Tats\u00e4chlich war ich etwas nerv\u00f6s. Ich hoffte, dass Liichton mit mir mitkommen w\u00fcrde. Ich hatte gestern Abend ein positives Gef\u00fchl gehabt. Aber sie konnte sich nat\u00fcrlich auch dagegen entscheiden. Am Abend sa\u00df ich noch eine Weile in einer kleinen Kneipe am Stadtrand und a\u00df dort eine Kleinigkeit. Ich wollte nicht zu fr\u00fch in die Berge. Als drau\u00dfen die Laternen angingen, machte ich mich langsam auf den Weg.
\nDiesmal musste ich nicht lange nach Liichton suchen. Sie empfang mich schon am Eingang. Doch sie hatte noch ihre energetische Erscheinung. Als sie mich sah, nahm auch sie die Form einer Einheimischen an. Ich freute mich: \u201eHey, du kannst also auch diese Form annehmen.\u201c \u201eJa, ab und zu mische auch ich mich dort unter das Volk. Das Leben hier oben ist nicht ganz so aufregend.\u201c Sie schaute zum Ort r\u00fcber. Ich kam n\u00e4her und streckte ihr die Hand zur Begr\u00fc\u00dfung hin. Diese Geste gibt es wohl auf allen Welten. Sie nahm meine Hand und ich dr\u00fcckte leicht zu. Sie schaute mir in die Augen und sagte: \u201eIch freue mich, dass du wieder da bist. Ich war mir nicht sicher, ob du es ernst meinst.\u201c Ich erwiderte ihren Blick und l\u00e4chelte: \u201eIch stehe zu meinem Wort. Das wirst du noch lernen, wenn du mich l\u00e4nger kennst.\u201c Ich lie\u00df ihre Hand los und fragte: \u201eWollen wir rein gehen?\u201c Sie schaute sich um: \u201eNein, warum? Es ist angenehm hier drau\u00dfen. Um diese Zeit kommt niemand mehr hier hoch. Wir k\u00f6nnen uns dort an den Tisch setzen.\u201c Ein St\u00fcck entfernt standen mehrere Tische und B\u00e4nke f\u00fcr die wartenden G\u00e4ste oder diejenigen, die sich nach dem Aufstieg erst mal erholen mussten. Wir schlenderten zu den Tischen und setzten uns gleich an den ersten. Man hatte einen wundervollen Ausblick auf das Tal. Unten sah man die Lichter der Stadt. Am Horizont war noch ein letzter Schimmer des Tages zu sehen. Liichton fing an: \u201eIch w\u00fcrde gerne mit dir mitkommen, Trachtar. Aber wie meintest du das mit meiner Vertretung?\u201c Ich drehte mich wieder zu ihr: \u201eIch habe da erst mal eine Frage: Warum wolltest du, dass deine Bewohner keinen Kontakt mit meinen Leuten haben?\u201c \u201eIch habe in der Vergangenheit mitbekommen, dass eine solche Einmischung nur zu Problemen f\u00fchrt. Dieses Volk entwickelt sich allein so hervorragend. Ich wollte das einfach nicht. Vielleicht, wenn sie selbst mal so weit sind, zu den Sternen zu fliegen. Dann vielleicht.\u201c \u201eIch verstehe. Du wolltest sie nur vor fremdem Einfluss besch\u00fctzen.\u201c \u201eRichtig.\u201c Ich \u00fcberlegte: \u201eIch gehe mal davon aus, dass du eigentlich dein Volk nicht gerne alleine l\u00e4sst.\u201c Sie nickte leicht. \u201eDeshalb schlage ich vor, eine Art technischen Klon von dir hier einzurichten. Er kann dann f\u00fcr dich auf all die Fragen der Leute antworten. Es wird eine KI sein. Ein Computer, den wir mit deinen Antworten f\u00fcttern. Das wird etwas dauern und du m\u00fcsstest uns dabei helfen. Aber er ist lernf\u00e4hig und kann dann irgendwann allein mit den Fragen klarkommen. Das sollte kein Problem sein.\u201c Liichton l\u00e4chelte: \u201eDas h\u00f6rt sich doch ganz gut an. Und hin und wieder komme ich zu Besuch und mache den Job wieder selbst.\u201c \u201eIch denke, das l\u00e4sst sich einrichten.\u201c Liichton lachte: \u201eich stelle mir grad so vor, wie sie einen Computer als Gott anbeten. Hauptsache, sie bekommen das nicht heraus.\u201c Ich grinste: \u201eAuch das sollte kein Problem sein. Wir k\u00f6nnen die Technik tarnen. Sie werden nur die Energiewolke sehen, wie sie dich gesehen haben. Und wer zweifelt schon an einem Gott?\u201c
\nDie folgenden Tage lie\u00df ich eine Sonde die Gespr\u00e4che zwischen den Bewohnern und ihrem Gott aufnehmen und \u201ef\u00fctterte\u201c damit eine KI. Auch die Stimme musste passen. Abends trafen wir uns und sie z\u00e4hlte noch etliche Fragen auf, mit denen die Bewohner zu ihr kamen. Und sie gab unserer KI diverse Antwortm\u00f6glichkeiten vor. Wir diskutierten und lachten. Ich erz\u00e4hlte einige kleine Geschichten unserer Missionen und sie freute sich schon wahnsinnig, in meiner Organisatin zu arbeiten. Ich wurde ernst: \u201eSo, wir m\u00fcssen f\u00fcr dich noch einen passenden Namen finden. Und in Zukunft solltest du mich auch nicht mehr Trachtar nennen. Nur ein paar wenige wissen um meine Geschichte.\u201c Liichton \u00fcberlegte: \u201eWie w\u00e4re es mit Charlan Borgin? Das ist hier mein Name, wenn ich unten in der Stadt bin. Das ist hier ein typischer Name.\u201c Ich nickte: \u201eDas klingt nicht schlecht. Charlan Borgin.\u201c Ich lie\u00df mir den Namen auf der Zunge zergehen: \u201eCharlan Borgin. Das ist gut. Und wenn du ihn sowieso schon f\u00fcr dich gew\u00e4hlt hattest, will ich da auch nichts dran \u00e4ndern.\u201c Charlan l\u00e4chelte: \u201eSch\u00f6n. Und dein Name ist Elijah Bradlan.\u201c Ich nickte und sie fragte: \u201eUnd du bist Marschall?\u201c Ich antwortete: \u201eJa. Ihr habt hier auch eure Ordnungskr\u00e4fte. Man nennt sie Master irgendwas. In unserer Organisation hei\u00dft das Marschall.\u201c \u201eAch die R\u00e4nge, die du mir erkl\u00e4rt hattest?\u201c \u201eGenau. Aber das bekommst du schnell mit, wenn du bei uns arbeitest. Dein Rang wir der eines Marschall Anw\u00e4rters werden. Damit kannst du alleine arbeiten, aber auch kleine Gruppen f\u00fchren, die wiederum von unseren Marschall Agents \u2013 kurz Agents \u2013 angef\u00fchrt werden. Trotzdem wirst du anfangs einem Marschall unterstellt. Das werde wohl haupts\u00e4chlich ich sein.\u201c \u201eOh, das will ich doch hoffen. Wenn ich von jemandem etwas lernen kann, dann doch wohl von dir.\u201c Wir lachten beide. Ich wurde wieder etwas ernster: \u201eEs wird schon sinnvoll sein, dass wir die kommende Zeit zusammenarbeiten. Gerade in Bezug auf unsere F\u00e4higkeiten ist das wichtig. Wir werden das am Anfang noch etwas zur\u00fcckhalten. Wenn du dich irgendwann richtig eingearbeitet hast, werden wir weitersehen. Du bist eine alte Bekannte \u2013 das muss f\u00fcrs erste reichen. Aber nat\u00fcrlich kannst du auch als Begleitung anderen Marschalls in ihren Missionen zugeteilt werden. Das ist auch wichtig. Jeder hat so seinen Stil, mit den Missionen umzugehen. Dadurch lernst du verschiedene Arbeitsweisen kennen und kannst dir daraus das Beste f\u00fcr dich herausziehen.\u201c Charlan schaute mich einen Moment an, dann fragte sie: \u201eUnd du bist dir sicher, dass ich gleich als Marschall anfangen soll? Vielleicht sollte ich zuerst als Agent anfangen.\u201c Ich nickte: \u201eDar\u00fcber habe ich schon nachgedacht. Aber du hast viel Erfahrung hier auf dem Planeten und bestimmt auch damals sammeln k\u00f6nnen. Im Grunde hast du hier auch eine F\u00fchrungsrolle \u00fcbernommen. Du hast die Probleme und Geschicke der Leute kennengelernt und mitbekommen, was aus ihnen geworden ist.\u201c \u201eJa, das stimmt schon.\u201c \u201eDu musst bei uns aber lernen, dich einzuordnen. Du wirst Marschalls \u00fcber dir haben, aber du bist irgendwann selber ein vollwertiger Marschall und wirst Befehle geben. Und genau daf\u00fcr sollst du die ersten Missionen als Begleitung dabei sein. Um zu sehen, wie wir arbeiten, um zu lernen. Es wird definitiv ein v\u00f6llig neues aber auch sehr aufregendes Leben werden, glaube mir. Jede Mission ist anders und wird uns erneut auf die Probe stellen.\u201c Charlan nickte: \u201eJa, das glaube ich. Das ist hier auch nicht anders. Du denkst, du konntest den Leuten helfen und am n\u00e4chsten Tag kommen sie wieder und haben alles anders gemacht, als du es ihnen vorgeschlagen hast. Ich habe sie schon manchmal gefragt, warum sie dann zu mir kommen. Sie wollten nur mal eine andere Meinung h\u00f6ren.\u201c Ich lachte: \u201eJa, man kann es nicht allen Recht machen. Das kenne ich.\u201c
\nWir unterhielten uns noch eine ganze Weile und tauschten weitere Geschichten aus. Dann gingen wir an Bord meines Shuttles und flogen zu meinem Missionsschiff. Eine spezielle Sonde \u00fcbernahm die Arbeit des hiesigen Gottes und Marschall Charlan Borgin wurde in den Kreis meiner Marschalls eingef\u00fchrt. In den ersten Missionen hatte sie noch keine Aufgaben. Sie sollte beobachten und lernen. Doch irgendwann musste sie sich beweisen . . .\n<\/p>\n

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