{"id":3647,"date":"2017-07-03T12:09:38","date_gmt":"2017-07-03T12:09:38","guid":{"rendered":"http:\/\/gmo.schimegron.de\/?page_id=3647"},"modified":"2017-07-03T12:13:04","modified_gmt":"2017-07-03T12:13:04","slug":"sunville","status":"publish","type":"page","link":"http:\/\/gmo.schimegron.de\/?page_id=3647","title":{"rendered":"Sunville"},"content":{"rendered":"

Die kommenden Jahre verbrachte ich damit, die Landesgrenzen eines mir unbekannten Landes auf einem mir unbekannten Planeten zu verteidigen. Es ergab f\u00fcr mich keinen Sinn, aber langsam verga\u00df ich ein wenig die Schmerzen, die mir meine Vergangenheit bereitet hatte. Nach etwa zwei Jahren \u00e4nderte sich unsere Situation. Unsere Gegner wurden aggressiver und wollten weiter in unser Land eindringen. Doch das durfte nicht geschehen. Unser befehlshabender Marschall gab den Befehl an uns weiter, die Gegner nicht nur abzuwehren, sondern sie bis tief in ihr Land zu verfolgen und zu vernichten. Das war nun wirklich nicht mehr mein Kampf. Ich verlie\u00df meine Stellung und ritt auf Carla, wie ich meine Corinner-Stute nannte, gen Norden. Ich erinnerte mich daran, dass die Gegenden dort mehr bewachsen waren. Gro\u00dfe Wiesen und W\u00e4lder wechselten sich dort ab. Und es war dort nicht so dicht besiedelt, wie hier im S\u00fcden.
\nUnd so ritt ich etwa zwei Wochen lang, \u00fcbernachtete mal in einer Scheune, mal unter freiem Himmel und erreichte eine Stadt, die viel moderner aussah, als Carmasson. Sie hie\u00df Martentown. Die meisten H\u00e4user waren hier schon aus Stein. Die Bewohner waren anders gekleidet. Die Materialien waren d\u00fcnner. Es sah vornehmer aus. Wieder sah ich mich nach einem Job um und fand diesmal einen in einer Brauerei. Das war neu f\u00fcr mich, aber es machte Spa\u00df. Hier wurde nicht get\u00f6tet, zerst\u00f6rt. Hier wurde etwas geschaffen. Doch nach einem halben Jahr verlie\u00df ich Martentown wieder. Es war mir zu laut in der Stadt, zu unruhig. Und so kam es, dass ich einen Zweitagesritt entfernt auf ein niedliches kleines Dorf stie\u00df, in dem ich mich f\u00fcr l\u00e4ngere Zeit niederlassen sollte.
\nEs hie\u00df Sunville, und das passte. Es lag an einem sonnigen Pl\u00e4tzchen an einem Fluss und die Bewohner hatten ein sonniges Gem\u00fct. Hier musste man sich wohl f\u00fchlen. Zu Beginn hatte ich wieder ein Zimmer \u00fcber einem Saloon. Doch schon bald beschloss ich, ein freies Haus zu erwerben und mir Arbeit zu suchen. Nach meiner Erfahrung in der Bierbrauerei kam mir eine fantastische Idee. Ich wollte ein Bade- und Waschhaus bauen. Eine mit Wasserdampf angetriebene Wasserpumpe, die immer warmes Wasser bereitstellen sollte, mit dem man sich waschen, baden oder seine W\u00e4sche waschen konnte. Au\u00dferdem sollte die Anlage immer frisches gefiltertes und mineralisiertes Wasser zur Verf\u00fcgung stellen. Ich investierte einen Teil meines Goldes, um das n\u00f6tige Material zu kaufen und Leute zu bezahlen, die mir beim Bau helfen sollten. Es sollte gleich im Anschluss an mein Haus gebaut werden. Dort war fr\u00fcher Vieh untergebracht, aber daf\u00fcr brauchte ich den Platz nicht mehr.
\nAls das Ganze in Betrieb ging, waren die Leute aus dem Dorf noch skeptisch, doch die ersten Besucher waren absolut begeistert, dass mein \u201aWasserhaus\u2018, wie sie es nannten, der absolute Renner wurde. Es wurde eine feste Institution des Dorfes, wie der Saloon. W\u00e4hrend der Bauarbeiten hatte ich die Helfer im Saloon verk\u00f6stigen lassen, wodurch ich Maggie die Wirtin n\u00e4her kennen lernte. Sie war noch nicht alt, etwa zweiunddrei\u00dfig Jahre alt, aber schon verwitwet. Ihr Mann war schon fr\u00fch durch einen Unfall in den Bergen gestorben. Der Umgang mit mir schien ihr gut zu tun, denn sie wurde immer offener und gespr\u00e4chiger. Einige Male sa\u00dfen wir noch abends vor ihrem Saloon, sprachen \u00fcber alles M\u00f6gliche und tranken Wein. Als sich der Rummel um meine Neuer\u00f6ffnung gelegt hatte, besuchte sie mich mit einer Flasche Wein in meinem Haus. Wir kamen uns n\u00e4her, als mir lieb war, denn ich hatte nicht vor, nur eine Nacht mit ihr zu verbringen. Daf\u00fcr bedeutete sie mir zu viel. Darum fragte ich sie, bevor etwas Ungewolltes zwischen uns passieren konnte, ob sie meine Frau werden wollte. Ja, sie wollte. Ich wusste selbst nicht, auf was ich mich da eingelassen hatte. Ich war so gut wie unsterblich, sie eine gew\u00f6hnliche Sterbliche. Wie sollte das gut gehen? Und trotzdem hatte ich ein gutes Gef\u00fchl dabei.<\/p>\n

\n*<\/strong><\/p>\n

Ein Leben mit Maggie<\/font><\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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