Marschall Charlan Borgin

Es war mal wieder die Hölle los . . . Ich hetzte von einem Notfall zum anderen. Was würde meine Organisation eigentlich ohne mich machen? Aber egal. Ich hatte mir das ja selbst ausgesucht. Und ich freute mich auch, wenn ich helfen kann.
Gerade erst musste ich in ein System fliegen, auf dessen bewohnbarem Planeten ein göttliches Wesen namens Liichton seine Hand über den Bewohnern hielt. Es handelte sich schon um eine recht fortgeschrittene Rasse mit entsprechender Technologie, und doch leitete dieses Wesen die Geschicke dieser Bewohner. Sogar das Wetter wurde von ihm verändert.
Meine Kollegen, die sich dieses System näher angeschaut hatten, wurden von dem Wesen entdeckt und verbannt. Es wünschte keinen Kontakt mit den Bewohnern. Ein Einfluss von außen wäre schlecht für die Bewohner. Meine Leute mussten sich zurückziehen und konnten nichts dagegen tun. Daher riefen sie mich. . .
Nun besitze ich nicht nur die Fähigkeit, mein Äußeres anzupassen, sondern ich kann auch meinen Geist so abschirmen, dass mental fähige Wesen mich für einen normalen Bewohner halten. So landete ich mein Shuttle getarnt etwas außerhalb der Stadt, mischte mich unter das Volk und beobachtete das Treiben. Regelmäßig gingen verschiedene Gruppen zu einem Berg, auf dem sich ihr Gott Liichton befinden sollte. Ich schloss mich einer dieser Gruppen an und konnte so diesen Gott kennenlernen. Ich wusste nicht, auf wen oder was ich treffen würde. Sah er so aus, wie die Bewohner dieses Planeten und ließ sich anhimmeln und Opfer bringen? Ich wurde schon fast enttäuscht. Als wir dort ankamen, sah ich nur eine leuchtende wabernde Energiewolke, die auf die Fragen der Bewohner mehr oder weniger in Orakeln antwortete. Da konnte man auch das Horoskop in der Zeitung lesen. Ich hielt mich im Hintergrund und verließ den Ort mit der Gruppe wieder.
Am Abend ging ich allein noch einmal auf diesen Berg. Ich tarnte mich komplett. Keiner konnte mich sehen oder geistig spüren. In der Höhle angekommen, suchte ich diese Energiewolke. Doch sie war nicht an dem Platz, wo ich sie am Tage gesehen hatte. Die Höhle war jedoch größer. Hinter dem Platz war nun ein Tunnel zu sehen, den man am Tage durch dieses Wesen nicht sehen konnte. Ich ging tiefer in den Gang hinein. Es ging abwechselnd nach links und rechts, aber stetig nach unten. Nach ein paar Minuten fand ich eine weitere wesentlich größere Höhle. Sie war unförmig und zerklüftet. Überall konnte ich Tropfsteine an der Decke und dem Boden erkennen. Ich muss dazu sagen, dass ich auch im Dunkeln gut sehen kann. Auch meine mentalen Sinne ergänzen die normalen menschlichen Fähigkeiten, sodass ich meine Umgebung nicht nur sehen, sondern auch fühlen kann. Jedenfalls war das eine natürlich entstandene Höhle. Ich sah mich nach dem weitern Weg um, denn wenn dieses Wesen hier wäre, müsste es die Höhle mit seinem Licht erhellen. Doch es war dunkel. Ich ließ meine Sinne schweifen und erkannte eine Energie im oberen Bereich der Höhle. Entweder ging es dort weiter oder dort gab es einen Vorsprung, auf dem dieses Wesen weilte und sein Leuchten einfach nur abgestellt hatte. Auch ich kann, wenn ich mich in meine energetische Form wandle, in verschiedenen Formen der Energie existieren. Und nicht jede dieser Energien leuchtet. Nun wurde es spannend. Ich ließ all meine Tarnungen fallen. Dieses Wesen konnte mich jetzt spüren.
Es wurde hell in der Höhle. Ich sah das Leuchten auf dem Vorsprung, das heller wurde und in meine Richtung schwebte. Eine donnernde Stimme hallte durch die Höhle: „Wer bist du? Warum störst du mich in der Nacht?“ Ich war geblendet von dem grellen Licht und passte meine Augen daran an. Dann setzte ich alles auf eine Karte. Ich hatte eine Vermutung: „Hallo Liichton. Du bist weit weg von Prochtwar.“ Für einen Moment war es still, dann sprach das Wesen mit leiserer Stimme: „Was weißt du von Prochtwar?“ Das war es also. Ich überlegte, ob ich mit offenen Karten spielen oder noch etwas warten sollte: „Oh, ich habe da so Geschichten gehört. Es stimmt also?“ Wieder dauerte es einen Moment, bevor es antwortete: „Wer erzählt diese Geschichten? Ich kenne kein Prochtwar.“ Das konnte nicht stimmen. Seine Reaktion und die erste Frage, was ich darüber wüsste, hatten es verraten. Ich wollte nicht länger spielen: „Ich bin Trachtar!“ Die folgende Stille konnte man mit dem Messer zerschneiden. Leise hörte man in der Ferne das Tropfen von Wasser. Noch leiser als zuvor antwortete das Wesen: „Der Trachtar, der die Wissenschaftler im Krieg angeführt hatte?“ „Trachtar war einer der Anführer. Das ist richtig. Heute bin ich Marschall Elijah Bradlan und sorge mit meiner Organisation in diversen Galaxien für Recht und Ordnung.“ Das Wesen leuchtete noch heller. Ich fuhr fort: „Kannst du noch deine alte körperliche Form annehmen?“ „Ich denke schon. Ich habe es schon lange nicht mehr getan.“ „Dann versuche es.“ Ich wechselte selbst kurz in einen energetischen Zustand und nahm dann meine ursprüngliche Form an. Nun sah ich ein bisschen aus wie eine Gottesanbeterin von der Erde. Das Wesen landete auf dem Boden und verwandelte sich ebenfalls in unsere alte Form. Wir sahen uns an und wer unsere Spezies kannte, erkannte eine Art Lächeln in unseren Gesichtern.
Liichton war ein weibliches Wesen. Das war in der energetischen Form nicht zu erkennen gewesen. Sie sprach als erstes: „Trachtar. Ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals wieder einen von uns sehen würde. Gibt es noch jemanden von der alten Welt?“ „Hallo Liichton. Es ist schön, mal wieder unsere alte Form zu sehen. Ich weiß nicht, wie viele es von uns noch gibt. Ein Freund arbeitet in meiner Organisation. Ansonsten kenne ich niemanden mehr.“ „Das ist schade. Ich habe seit dem Ende unseres Krieges niemanden mehr getroffen. Ich bin lange umhergeirrt, aber ich konnte keinen mehr finden. Nach jahrelanger Suche habe mich hier zurückgezogen.“ „Der Krieg ist lange her. Ich muss gestehen, dass mir dein Name nicht bekannt vorkommt. Wo hast du gekämpft?“ Liichton überlegte, dann antwortete sie: „Nun, ich fürchte, wir waren damals auf verschiedenen Seiten. Ich bin . . . war die Frau von Schachtul.“ Den Namen kannte ich. Er war einer der schlimmsten und brutalsten Anführer unserer Gegner gewesen. Ich hatte allerdings nie etwas von einer Partnerin gehört und sagte: „Ja, den Namen habe ich tatsächlich schon gehört. Trotzdem kenne ich deinen nicht.“ „Das liegt vielleicht daran, dass ich mich aus den Kämpfen rausgehalten habe. Ich war zwar seine Frau, aber ich konnte das, was er tat, nicht gutheißen. Ich blieb auf Bohrum, wo wir beide die Geschicke der dortigen Bevölkerung gelenkt hatten. Als sich der Krieg auch in unsere Richtung ausdehnte, verließ ich Bohrum und verschwand nach Grachtnan.“ „Ein verlassener Planet in unseren alten Regionen.“ „Das ist wahr. Ich wollte nicht im Krieg kämpfen. Er war so sinnlos.“ Sie blickte nach unten. „Wohl wahr. Und doch bist du hier und spielst Gott auf diesem Planeten.“ „Der Planet wäre damals ohne mich fast untergegangen. Die Bewohner kämpften um ihr Leben. Ich stabilisierte das Wetter und noch einiges andere, damit sie nicht sterben. Sie waren so dankbar und baten mich, zu bleiben und ihnen weiter zu helfen. Das tat ich noch eine Weile, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen konnten, doch ich hatte mich irgendwann so daran gewöhnt, für sie da zu sein, dass ich sie nicht verlassen wollte.“ Ich überlegte. Im Grunde tat sie etwas ähnliches wie wir, nur auf einem Planeten. Sie ließ sich nicht feiern und Opfer bringen. Und ihre Orakel, die ich am Tage miterleben durfte – naja, das war auch nichts Schlimmes. Ich wollte ihr ein Angebot machen . . .
Ich erklärte ihr meine Organisation. Ich erzählte kurz, wie ich sie damals gegründet hatte und was wir so alles erleben. Dann fragte ich Liichton: „Könntest du dir vorstellen, dir das mal anzuschauen? Vielleicht möchtest du mal an einer unserer Missionen teilnehmen. Wir finden bestimmt auch eine Lösung, dich hier abzulösen. Wir haben da so unsere Technik. Das bekommen die Bewohner gar nicht mit. Du kannst gerne darüber nachdenken. Es ist deine Zukunft. Ich gehe jetzt wieder runter in den Ort und lerne ein wenig Land und Leute kennen.“ „Das ist ein großzügiges Angebot, Trachtar. Und was ist mit dem Krieg.“ Fragte sie. Ich schaute sie an: „Der Krieg ist lange her. Wir leben im hier und jetzt – und das noch eine sehr lange Zeit. Jedenfalls du und ich. Ich kann damit leben, was du damals getan hast. Ich weiß nicht, ob du meine Vergangenheit akzeptieren kannst. Das musst du entscheiden. Mein Angebot steht. Denk zumindest darüber nach.“ Sie lächelte: „Ja, das werde ich bestimmt. Wann kommst du wieder?“ „Wie lange brauchst du dafür? Ich kann morgen Abend wiederkommen. Ich kann in einer Woche wiederkommen.“ Sie überlegte: „Ich glaube, du kannst morgen wiederkommen, Trachtar.“ Diesmal lächelte ich: „Das soll mir recht sein, Liichton. Dann sehen wir uns morgen Abend.“ Wir verabschiedeten uns und ich ging runter in die Stadt.
Mein Schiff stand getarnt etwas hinter der Stadt. Ich lief gemütlich durch die Straßen. Vereinzelte Leute waren noch unterwegs. Ich sah mich am Stadtrand noch einmal um und tarnte mich wieder. Im Schiff angekommen schrieb ich noch einen kurzen Bericht und legte mich für ein paar Stunden schlafen.
Der nächste Tag verlief ruhig. Ich schlenderte durch die Stadt, kaufte mir einige Dinge mit geklontem Geld und aß mittags in einem kleinen Restaurant. Die Stadt war groß genug, dass ein Fremder nicht auffiel. Ich wartete auf den Abend. Tatsächlich war ich etwas nervös. Ich hoffte, dass Liichton mit mir mitkommen würde. Ich hatte gestern Abend ein positives Gefühl gehabt. Aber sie konnte sich natürlich auch dagegen entscheiden. Am Abend saß ich noch eine Weile in einer kleinen Kneipe am Stadtrand und aß dort eine Kleinigkeit. Ich wollte nicht zu früh in die Berge. Als draußen die Laternen angingen, machte ich mich langsam auf den Weg.
Diesmal musste ich nicht lange nach Liichton suchen. Sie empfang mich schon am Eingang. Doch sie hatte noch ihre energetische Erscheinung. Als sie mich sah, nahm auch sie die Form einer Einheimischen an. Ich freute mich: „Hey, du kannst also auch diese Form annehmen.“ „Ja, ab und zu mische auch ich mich dort unter das Volk. Das Leben hier oben ist nicht ganz so aufregend.“ Sie schaute zum Ort rüber. Ich kam näher und streckte ihr die Hand zur Begrüßung hin. Diese Geste gibt es wohl auf allen Welten. Sie nahm meine Hand und ich drückte leicht zu. Sie schaute mir in die Augen und sagte: „Ich freue mich, dass du wieder da bist. Ich war mir nicht sicher, ob du es ernst meinst.“ Ich erwiderte ihren Blick und lächelte: „Ich stehe zu meinem Wort. Das wirst du noch lernen, wenn du mich länger kennst.“ Ich ließ ihre Hand los und fragte: „Wollen wir rein gehen?“ Sie schaute sich um: „Nein, warum? Es ist angenehm hier draußen. Um diese Zeit kommt niemand mehr hier hoch. Wir können uns dort an den Tisch setzen.“ Ein Stück entfernt standen mehrere Tische und Bänke für die wartenden Gäste oder diejenigen, die sich nach dem Aufstieg erst mal erholen mussten. Wir schlenderten zu den Tischen und setzten uns gleich an den ersten. Man hatte einen wundervollen Ausblick auf das Tal. Unten sah man die Lichter der Stadt. Am Horizont war noch ein letzter Schimmer des Tages zu sehen. Liichton fing an: „Ich würde gerne mit dir mitkommen, Trachtar. Aber wie meintest du das mit meiner Vertretung?“ Ich drehte mich wieder zu ihr: „Ich habe da erst mal eine Frage: Warum wolltest du, dass deine Bewohner keinen Kontakt mit meinen Leuten haben?“ „Ich habe in der Vergangenheit mitbekommen, dass eine solche Einmischung nur zu Problemen führt. Dieses Volk entwickelt sich allein so hervorragend. Ich wollte das einfach nicht. Vielleicht, wenn sie selbst mal so weit sind, zu den Sternen zu fliegen. Dann vielleicht.“ „Ich verstehe. Du wolltest sie nur vor fremdem Einfluss beschützen.“ „Richtig.“ Ich überlegte: „Ich gehe mal davon aus, dass du eigentlich dein Volk nicht gerne alleine lässt.“ Sie nickte leicht. „Deshalb schlage ich vor, eine Art technischen Klon von dir hier einzurichten. Er kann dann für dich auf all die Fragen der Leute antworten. Es wird eine KI sein. Ein Computer, den wir mit deinen Antworten füttern. Das wird etwas dauern und du müsstest uns dabei helfen. Aber er ist lernfähig und kann dann irgendwann allein mit den Fragen klarkommen. Das sollte kein Problem sein.“ Liichton lächelte: „Das hört sich doch ganz gut an. Und hin und wieder komme ich zu Besuch und mache den Job wieder selbst.“ „Ich denke, das lässt sich einrichten.“ Liichton lachte: „ich stelle mir grad so vor, wie sie einen Computer als Gott anbeten. Hauptsache, sie bekommen das nicht heraus.“ Ich grinste: „Auch das sollte kein Problem sein. Wir können die Technik tarnen. Sie werden nur die Energiewolke sehen, wie sie dich gesehen haben. Und wer zweifelt schon an einem Gott?“
Die folgenden Tage ließ ich eine Sonde die Gespräche zwischen den Bewohnern und ihrem Gott aufnehmen und „fütterte“ damit eine KI. Auch die Stimme musste passen. Abends trafen wir uns und sie zählte noch etliche Fragen auf, mit denen die Bewohner zu ihr kamen. Und sie gab unserer KI diverse Antwortmöglichkeiten vor. Wir diskutierten und lachten. Ich erzählte einige kleine Geschichten unserer Missionen und sie freute sich schon wahnsinnig, in meiner Organisatin zu arbeiten. Ich wurde ernst: „So, wir müssen für dich noch einen passenden Namen finden. Und in Zukunft solltest du mich auch nicht mehr Trachtar nennen. Nur ein paar wenige wissen um meine Geschichte.“ Liichton überlegte: „Wie wäre es mit Charlan Borgin? Das ist hier mein Name, wenn ich unten in der Stadt bin. Das ist hier ein typischer Name.“ Ich nickte: „Das klingt nicht schlecht. Charlan Borgin.“ Ich ließ mir den Namen auf der Zunge zergehen: „Charlan Borgin. Das ist gut. Und wenn du ihn sowieso schon für dich gewählt hattest, will ich da auch nichts dran ändern.“ Charlan lächelte: „Schön. Und dein Name ist Elijah Bradlan.“ Ich nickte und sie fragte: „Und du bist Marschall?“ Ich antwortete: „Ja. Ihr habt hier auch eure Ordnungskräfte. Man nennt sie Master irgendwas. In unserer Organisation heißt das Marschall.“ „Ach die Ränge, die du mir erklärt hattest?“ „Genau. Aber das bekommst du schnell mit, wenn du bei uns arbeitest. Dein Rang wir der eines Marschall Anwärters werden. Damit kannst du alleine arbeiten, aber auch kleine Gruppen führen, die wiederum von unseren Marschall Agents – kurz Agents – angeführt werden. Trotzdem wirst du anfangs einem Marschall unterstellt. Das werde wohl hauptsächlich ich sein.“ „Oh, das will ich doch hoffen. Wenn ich von jemandem etwas lernen kann, dann doch wohl von dir.“ Wir lachten beide. Ich wurde wieder etwas ernster: „Es wird schon sinnvoll sein, dass wir die kommende Zeit zusammenarbeiten. Gerade in Bezug auf unsere Fähigkeiten ist das wichtig. Wir werden das am Anfang noch etwas zurückhalten. Wenn du dich irgendwann richtig eingearbeitet hast, werden wir weitersehen. Du bist eine alte Bekannte – das muss fürs erste reichen. Aber natürlich kannst du auch als Begleitung anderen Marschalls in ihren Missionen zugeteilt werden. Das ist auch wichtig. Jeder hat so seinen Stil, mit den Missionen umzugehen. Dadurch lernst du verschiedene Arbeitsweisen kennen und kannst dir daraus das Beste für dich herausziehen.“ Charlan schaute mich einen Moment an, dann fragte sie: „Und du bist dir sicher, dass ich gleich als Marschall anfangen soll? Vielleicht sollte ich zuerst als Agent anfangen.“ Ich nickte: „Darüber habe ich schon nachgedacht. Aber du hast viel Erfahrung hier auf dem Planeten und bestimmt auch damals sammeln können. Im Grunde hast du hier auch eine Führungsrolle übernommen. Du hast die Probleme und Geschicke der Leute kennengelernt und mitbekommen, was aus ihnen geworden ist.“ „Ja, das stimmt schon.“ „Du musst bei uns aber lernen, dich einzuordnen. Du wirst Marschalls über dir haben, aber du bist irgendwann selber ein vollwertiger Marschall und wirst Befehle geben. Und genau dafür sollst du die ersten Missionen als Begleitung dabei sein. Um zu sehen, wie wir arbeiten, um zu lernen. Es wird definitiv ein völlig neues aber auch sehr aufregendes Leben werden, glaube mir. Jede Mission ist anders und wird uns erneut auf die Probe stellen.“ Charlan nickte: „Ja, das glaube ich. Das ist hier auch nicht anders. Du denkst, du konntest den Leuten helfen und am nächsten Tag kommen sie wieder und haben alles anders gemacht, als du es ihnen vorgeschlagen hast. Ich habe sie schon manchmal gefragt, warum sie dann zu mir kommen. Sie wollten nur mal eine andere Meinung hören.“ Ich lachte: „Ja, man kann es nicht allen Recht machen. Das kenne ich.“
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und tauschten weitere Geschichten aus. Dann gingen wir an Bord meines Shuttles und flogen zu meinem Missionsschiff. Eine spezielle Sonde übernahm die Arbeit des hiesigen Gottes und Marschall Charlan Borgin wurde in den Kreis meiner Marschalls eingeführt. In den ersten Missionen hatte sie noch keine Aufgaben. Sie sollte beobachten und lernen. Doch irgendwann musste sie sich beweisen . . .

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