Personelle Veränderungen

Die Arrowhead flog erneut in die Milbara-Galaxie um sich mit der Mochton zu treffen. Unsere neue Mission war es, herauszufinden, was es mit dieser Untergrundbewegung und den Überfällen auf sich hatte. Wir hatten bereits einige Informationen zusammen getragen. Agent Nobbs hatte sich unter anderem mit Captain Wustro in Verbindung gesetzt und einiges erfahren. Wir hatten nun schon mal die Antriebssignaturen der Schiffe, die sich erheblich von denen unserer Verbündeten unterschieden. Und wir hatten Sektoren genannt bekommen, in denen die meisten Übergriffe vorkamen. Ich wollte diese Mission mit zwei Schiffen angehen, da wir nicht wußten womit und vor allem mit wie vielen Schiffen wir es zu tun bekommen würden.
Ich ließ KIM Kontakt mit allen vier großen Schiffen und der Basis aufnehmen: „Hallo Leute.“ Begrüßte uns Lucie Maggan, leitender Marschall der Mochton. Ich schaute auf unseren großen Schirm. Dort sah ich die drei anderen Brücken und die Zentrale. Neben Lucie sah ich auch Frein stehen. Ich grüßte: „Hallo zurück. Ich habe alle vier Schiffe und unsere Zentrale in der Leitung. Ich habe vor der Mission noch mit allen zu sprechen. Es wird einige personelle Veränderungen geben. Die wichtigsten, die euch betreffen, werde ich jetzt bekanntgeben.“ Ich sah große Fragezeichen in ihren Gesichtern. Daher fuhr ich fort: „Frein? Ich hatte vorhin schon mal kurz mit Lucie darüber gesprochen: Ich möchte, daß du diese Mission übernimmst. Du bist eine erfahrene Sicherheitsoffizierin und hast bereits die meisten Informationen gesammelt. Ab sofort gehörst du zu den Marschalls. Auf deiner Uniform wirst du demnächst einen goldenen Stern tragen.“ Ich wollte weitersprechen, aber die Kollegen applaudierten. „Danke Sir. Das ist mir eine Ehre.“ antwortete sie etwas verlegen. Dann konnte ich fortfahren: „Marschall Konteß und Captain Winara werden ab sofort auf Tollax an einem Regelwerk für die GMO arbeiten. Des weiteren werden sie sich vorerst um unsere Ausbildungsabteilung kümmern. Daher sind die beiden Posten auf der Drachtur neu zu besetzen. Leitender Marschall und in Zukunft mit zwei goldenen Sternen auf der Uniform wird Marschall Lucias Antaches, der zur Zeit noch Missions-Marschall auf der Drachtur ist. Den Posten des Captains übernimmt Tirian Egger, der vor kurzem noch Captain einer Britoner war. Willkommen!“ Marschall Antaches und Captain Egger standen auf der Brücke der Drachtur und hatten auf meine Anweisung hin ‚vorübergehend‘ das Kommando über die jeweiligen Teams übernommen gehabt. Auch sie waren überrascht. Wieder gab es einen Applaus. Sie schauten kurz in ihre Runde, dann wieder zu uns: „Danke, Sir!“ kam es, wie aus einem Munde. Ich nickte lächelnd. Dann ging es weiter: „Des weiteren darf sich Marschall Montaner, leitender Marschall der Machtes zwei goldene Sterne an seiner Uniform denken.“ Ich mußte den Applaus abwarten. „Weitere Kandidaten: Marschall Briggs und Marschall Maggan, aktuell ebenfalls leitende Marschalls ihrer Schiffe, bekommen drei goldene Sterne und sind damit offiziell berechtigt, eine Mission mit mehreren Schiffen zu leiten.“ Zum Applaus gab es diesmal noch ein lautes „Glückwunsch!“ Ich hatte noch eine Ernennung: „Nun zur fast letzten Bekanntmachung: In Anbetracht ihrer Verdienste in der Vergangenheit und ihrer aktuell überaus wichtigen Position in unseren Reihen möchte ich unsere Koordinatorin Peggy Stander zum leitenden Marschall unserer Basis ernennen. Damit darfst du dir vier Sterne an deiner nicht vorhandenen Uniform denken.“ Alle lachten kurz, dann gab es aber einen tosenden Applaus. Als es wieder ruhiger wurde, erwiderte Peggy: „Ayh, du bist verrückt. Das ist mir natürlich ebenfalls eine große Ehre und ich nehme dankend an. Dafür werde ich mir doch glatt eine Uniform anschaffen.“ Wieder lachten alle. Peggy meinte: „Dann stehe ich ja rangmäßig über euch. Das ist schön.“ Briggs meinte mit einem Grinsen: „Ne ne ne.“ Ich übernahm: „Das wäre korrekt, wenn du nicht nur die Koordination des Aufbaus der Basis, sondern in Zukunft auch die Koordination aller Missionseinsätze übernehmen wirst.“ Auf einmal war es still. Damit hatte wohl keiner gerechnet. Peggy wurde ebenfalls ernst und fragte: „Ist das dein Ernst?“ Ich nickte: „Das ist mein voller Ernst und ein Angebot.“ Sie überlegte kurz, dann antwortete sie nur: „Das werde ich.“ Ich folgerte: „Dann gratuliere ich unserem ersten Koordinations- Marschall Peggy Stander.“ Nun kamen doch noch Beifall und Glückwünsche von den anderen. Dann übernahm ich wieder: „Auch von mir herzlichen Glückwunsch, Peggy. Ich freue mich. Wir werden dann in Zukunft generell sämtliche Missions-Berichte an dich weiterleiten. Alle zukünftig anstehenden Missionen werden mit dir abgesprochen. Nun habe ich noch eine letzte Bekanntmachung, bevor wir zur Mission kommen. Da ich der ranghöchste Marschall bin, könnt ihr euch an meiner Uniform fünf Sterne denken.“ Ich wollte weiterreden, doch ich schaffte es nicht, das Stimmengewirr zu übertönen. John sagte: „Das war ja klar.“ Dabei grinste er aber. Peggy meinte: „Dann habe ich ja doch nicht den höchsten Rang.“ Und so weiter. Dann konnte ich endlich fortfahren: „Schon gut. Dafür werde ich mich aber aus dem normalen Missionsgeschehen dezent zurückziehen.“ Es wurde still. Ich schaute in fragende Gesichter. „John?“ Ich drehte mich zur Seite. Er stand direkt neben mir. „Ich hatte vorhin gesagt, daß du leitender Marschall des Schiffes bist, aber ich glaube, das hattest du nicht ganz realisiert. Die Arrowhead fliegt jetzt offiziell unter deinem Kommando.“ Er schaute mich entgeistert an. „Und du? Verläßt du das Schiff dann?“ „Nein, ich würde schon gerne weiterhin die Arrowhead als mein Zuhause behalten, aber ich werde in Zukunft auch auf den anderen Schiffen Zeit verbringen.“ John schaute erleichtert. „Und auf der Basis.“ fügte er hinzu. Ich lächelte. „Ja, auch auf der Basis.“ Peggy mischte sich ein: „Das hört man doch gerne.“ Alle lachten. Ich ergänzte: „Ich möchte mich einfach um alle ein wenig kümmern, aber mit Sicherheit werde ich auch mal eine Mission übernehmen und dir die Arrowhead streitig machen, John.“ Er legte den Arm um mich: „Immer gerne.“ Ich zwinkerte ihm zu, dann wurde ich wieder ernst: „Ich danke erstmal allen Anwesenden für die Aufmerksamkeit. Peggy?“ Peggy schaute fragend: „Ja, Chef?“ Damit spielte sie auf den einen Stern an, den ich mehr als sie hatte. Ich lächelte, antwortete aber sachlich: „Ich habe alle personellen Änderungen dokumentiert. Auf den Schiffen und auch bei dir auf der Basis gibt es noch weitere. Ich schicke dir alles rüber. Leite das bitte ganz offiziell an alle Schiffe und im Einzelnen an die betroffenen weiter. Kümmere dich bitte auch um die Uniformen.“ „Wie? soll ich die Sterne selber annähen?“ Dabei grinste sie aber. Die Kollegen lachten wieder. Ich antwortete: „Klar! Jeden einzelnen. Du weißt, wie ich das meine. Die Personal-Datenbank muss angepasst werden, damit sich die Kollegen die entsprechenden Klamotten neu replizieren können. Die alten werden eingescannt.“ „Vielen Dank für die Nachhilfe, mein Lieblings-Marschall.“ grinste sie mich an. Mir war klar, dass sie das wusste. Ich ergriff wieder das Wort: „Lucie, Frein, ihr bleibt bitte in der Leitung. Allen anderen: gutes Gelingen.“ Die anderen Schiffe und Peggy verabschiedeten sich, ich lächelte Peggy noch zu, dann waren ihre Verbindungen unterbrochen.
Ich schaute nur noch auf die Brücke der Mochton: „Nun kommen wir wieder zum Thema des Tages: Klärung wer oder was der Untergrund ist und inwieweit er gefährlich werden kann. Des Weiteren Sicherung der Routen und Scans, ob es weitere Schiffe gibt. Frein? Du planst bitte die Einsätze. Gib Bescheid, wenn wir zur Besprechung rüberkommen sollen.“ Frein antwortete: „Sollen wir nicht zu euch kommen?“ Ich schüttelte den Kopf: „Das ist deine Mission und du wirst sie von eurem Schiff aus leiten. Wir kommen zu euch.“ Frein nickte: „Ja Sir, dann würde ich sagen, ihr kommt nachher gegen 18:00 zum Abendessen rüber. Ich werde alles vorbereiten. Danke nochmal.“ Ich lächelte ihr zu. „Das hast du dir verdient. Bis später.“ Auch wir verabschiedeten uns, dann war auch ihre Verbindung unterbrochen. Ich drehte mich zu John. Er schaute mich an und begann: „Wann willst du dich zurückziehen?“ Mike gesellte sich zu uns. Alle auf der Brücke hielten den Atem an. Wir waren alle ein Team. Ich war ihr leitender Marschall. Ich antwortete: „Hey, keine Panik. Ich bleibe euch ja erhalten und werde euch weiter in den Hintern treten, wenn es nötig ist.“ Ein kurzes Gelächter ging durch die Brücke. Auch ich mußte lächeln, dann wurde ich wieder ernst. Ich sah in die Runde und fuhr fort: „Ich habe mich auch bisher mit John abgestimmt. Ich weiß, daß ich mich hundertprozentig auf ihn verlassen kann. John ist in Zukunft der leitende Marschall der Arrowhead. Und wenn ich hier bin, werde ich euch gerne unterstützen. Aber erstens möchte ich in Zukunft hin und wieder auch Missionen auf anderen Schiffen begleiten und zweitens muß ich mich als ranghöchster Marschall um die gesamte GMO kümmern.“ John nickte und gab mir Recht: „Du hast ja Recht. Der Aufbau der Organisation ist wichtig und du bist nun mal der Boß. Bleibst du diese Mission bei uns?“ „Ja, natürlich. Aber es bleibt dabei: Frein hat das Kommando und du bist ihr Marschall auf der Arrowhead. Ich halte mich etwas im Hintergrund, aber ich werde euch natürlich mit Rat und Tat unterstützen.“ Johns Gesicht hellte sich auf: „Das hört sich doch gut an.“ Auch Mike war erleichtert: „Dann behältst du dein Quartier bei uns, auch wenn du mal nicht dabei bist?“ „Das wäre nett.“ meinte ich grinsend. „Aber ich werde das Marschallbüro mit John tauschen.“ Der sah mich erstaunt an. Ich erklärte: „Natürlich. Du brauchst das Büro neben der Brücke. Das hat aber Zeit. Du solltest dir langsam Gedanken machen, wen du nachher mit zu Frein rüber nimmst.“ „Äh, klar. Ich würde sagen, wir beide gehen erstmal. Tja Mike, diesmal mußt du keine Quartiere vorbereiten.“ Mike grinste: „Na toll. Keine Dreckwäsche hinterher.“ Wir lachten. Auch Gustav und die anderen waren wieder beruhigt. Diesmal hatten wir nichts vorzubereiten. Da wir nicht so recht wußten, was wir bis zum Treffen tun sollten, gingen wir in die Kantine, einen Kaffee trinken.

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Missionsbesprechung