Übernahme

Ich verließ die Brücke und fuhr in unsere Einsatzebene. Unterwegs sprach ich schon mit KIM: „KIM?“ „Ja Sir?“ „Ich habe in unseren Unterlagen etwas von künstlichen Einsatzkräften gelesen, die man zu jeder Art von Arbeit nutzen kann, also auch als Soldaten.“ „Ja Sir, das ist korrekt. Brauchen sie welche für ihren Einsatz? Ich kann ihnen kurzfristig zwanzig zur Verfügung stellen. Wenn sie mehr brauchen, brauche ich mehr Zeit.“ „Zwanzig sind ok. Wie kommuniziere ich mit ihnen?“ „Sie stehen in direkter Verbindung mit mir. Sie können sie einfach ansprechen und ihnen entsprechende Befehle geben. Ich sorge dann dafür, dass ihre Befehle vernünftig umgesetzt werden. Sie sind ebenfalls lernfähig. Sollten sie öfter für eine Aufgabe eingesetzt werden, wissen sie irgentwann selber, was zu tun ist. Trotzdem werden sie grundsätzlich von mir überwacht.“ „Das ist gut, danke. Ich nehme noch ein paar Leute mit. Stelle sie bitte im Trainingsraum zur Verfügung. Wir treffen uns dort.“ „Ja Sir.“ Ich nahm noch einige Krefts mit und wir ließen uns in die Funkzentrale schicken.
Leutnant Travkar erschrak, als wir plötzlich hinter ihm erschienen. Ich sprach ihn gleich an: „Hallo Leutnant. Ich bin Marschall Elijah Bradlan. Wie kommen wir am schnellsten zur Einsatzzentrale?“ „Hallo Marschall. Sie gehen den Gang links runter, vor den Treppen gleich auf der linken Seite. Der erste Raum gehört Oberst Lammers, den sie ja schon hochgeholt haben. Das ist sein Büro. Dahinter sind zwei Gruppenräume. Dort halten sich immer so fünfzehn bis zwanzig Leute auf. Die anderen sind in den Etagen unterwegs. Die Büros der andern Offiziere sind im ersten Stock. Die meisten von denen waren auch hier in der Funkzentrale. Ich weiß nicht, wer jetzt noch oben ist.“ Er schaute etwas verängstigt auf die Roboter. „Die hatten sie damals aber nicht, oder?“ Ich lächelte. „Nein, damals war ich komplett alleine. Jetzt sieht es anders aus.“ Ich gab den Krefts verschiedene Befehle. Einige sollten mit den Robots die Einsatzzentrale sichern und die Gefangenen auf unser Schiff schicken, andere sollten Stück für Stück die Etagen sichern. Zum Schluss sagte ich zu allen: „Wir bleiben in Kontakt. Ich erwarte Meldungen. Schaltet eure Schutzschirmgürtel ein. Auch die Robots bitte.“ Einer der Robots sah mich an. „Sir? wir werden unsere Schirme einschalten. Wir sollten einen Sicherheitsabstand zum Nächsten wahren, damit keiner in den Schirm des anderen gerät.“ Ich nickte. „Ihr habt es gehört. Passt auf. Und abmarsch.“
Sie teilte sich auf und verschwanden nach beiden Richtungen. Ich drehte mich wieder zum Funker um. „Leutnant Travkar. Sie stellen mir bitte eine Leitung zu unserem Schiff her.“ „Ja Sir.“ Er drehte sich zu seinem Pult und rief unser Schiff. Als die Verbindung stand, klärte ich Marschall Maggan kurz auf und sagte dem Funker: „Leutnant, sie lassen die Verbindung bitte offen. Ich werde mich draussen umsehen.“ „Ja Sir.“ Ich wollte gerade die Funkzentrale verlassen, als sich schon das erste Team meldete: „Team eins an Marschall Bradlan, melden bitte.“ Ich nahm mein Funkgerät aus der Tasche und meldete mich: „Marschall Bradlan hier, sprechen sie.“ „Marschall, in der Einsatzzentrale ist alles unter Kontrolle. Wir mussten leider von der Waffe Gebrauch machen, aber es sind nur einige betäubt. Es sind insgesamt achzehn hier. Wir würden sie jetz hochschicken.“ „Ja, das ist ok. Vernehmen werden wir sie oben. Sie sollen ebenfalls auf der Sicherheitsebene untergebracht werden.“ „Verstanden. Sollen wir die anderen dann unterstützen, oder sind sie schon durch?“ „Sie haben sich noch nicht gemeldet. Ihr könnt ihnen über das andere Treppenhaus nach oben und unten entgegengehen. Ende.“ „Verstanden, Ende.“
Ich trat auf den Flur und sah mich um. Ich hörte keine Kampfgeräusche. Rechts war der Flur fast zu Ende. Ein paar Meter weiter war ein Treppenhaus. Ich ging nach links Richtung Einsatzzentrale. Etwa in der Mitte gab es einen weiteren kleineren Flur, der in beiden Richtungen zu einem Ausgang führte. Rechts sah ich so etwas, wie einen Hof. Links konnte ich eine größere Treppe sehen. Das mußte der Haupteingang sein. Ich ging auf die Tür zu und öffnete sie. Draußen wehte ein kühler Wind. Es waren keine Wachen zu sehen. Nur an einem Tor etwa hundert Meter entfernt standen zwei Soldaten Wache. Ich setzte mich in Bewegung. Die beiden Soldaten sahen mich nicht kommen. Sie blickten nach draußen. Erst, als ich sie fast erreicht hatte, drehte sich einer um. „Sir? Wo kommen sie her? Zeigen sie bitte ihren Besucherausweis.“ Er war sich seiner Sache anscheinend nicht so sicher. Mittlerweile hatte sich der zweite ebenfalls umgedreht. Ich sprach sie einfach an: „Hallo Leute. Mein Name ist Marschall Elijah Bradlan. Wir haben ihre komplette Regierungseinheit außer Kraft gesetzt. General Lort, seine Offiziere und alle anderen befinden sich in unserem Gewahrsam. ich möchte sie daher höflichst auffordern, sich uns zu ergeben, bzw. sich uns anzuschließen.“ Noch während ich sprach, zogen beide ihre Waffen und ziehlten auf mich. „Nehmen sie ihre Hände hoch.“ rief der eine. „Auf den Boden.“ der andere. Ich lächelte. „Könnt ihr euch mal entscheiden? Hände hoch oder auf den Boden? Beides geht nicht.“ Dabei hob ich langsam meine Hände in ihre Richtung. „Wie ihr seht, bin ich unbewaffnet.“ fügte ich noch hinzu. Der linke gab dem rechten ein Kommando: „Leg ihm Handschellen an.“ Dan versuchte er mit seinem Funkgerät jemanden zu erreichen: „Zentrale? Wir haben hier einen Eindringling am Tor. Schicken sie bitte Verstärkung her, die ihn abholt. Zentrale?“
Die Zentrale meldete sich tatsächlich. Es war der Funker: „Zentrale hier. Sie lassen bitte den Marschall in Ruhe. Sie haben ab so fort seinen Anweisungen zu folgen. Haben sie verstanden?“ „Aber, . . . Wiebitte? Was ist da los? Geben sie mir einen Vorgesetzten.“ Leutnant Travkar gab nicht nach: „Soldat! Der steht vor ihnen. Sie sollten tun, was er sagt. Ansonsten haben sie die Folgen zu verantworten.“ Die beiden Soldaten sahen sich ratlos an. Ich meldete mich zu Wort: „Sie haben es gehört. Stecken sie ihre Waffen ein und folgen sie mir ins Gebäude. Dieser Posten kann bis auf weiteres unbesetzt bleiben.“ Doch sie wollten nicht einfach aufgeben. Der Eine hob seine Waffe wieder in meine Richtung. Ich ließ einen feinen Energiestrahl aus meiner Hand schießen. Ich traf seine Waffe, die er erschrocken fallen ließ. Der Andere wurde blass und steckte seine Waffe ein. Ich sagte nur: „Folgen sie mir bitte.“ Das taten sie tatsächlich. Wir gingen durch den Haupteingang wieder in das Gebäude. Zwei Krefts und zwei Robots kamen uns schon entgegen. „Auf das Schiff?“ fragte einer der Krefts. Ich nickte. Sie nahmen mir die beiden ab. Ich ging wieder Richtung Funkzentrale. In diesem Moment kam mir das letzte Team entgegen. „Sir? Alles gesichert. Keiner mehr im Gebäude. Es waren noch ein Oberst und zwei Majors dabei.“ „Ok, danke. Kommen sie erst mal in die Funkzentrale.“ Dort trafen wir auf die anderen Teams. Ich schaute mich um. „Gab es Verletzte?“ „Nein Sir. Wir mussten einige von ihnen betäuben. Von uns hat keiner etwas abbekommen.“ Ich nickte. Dann wandte ich mich an einen der Krefts: „Das ist gut. Frank? Du übernimmst hier. Sichert das gesamte Gebäude. Ich gehe wieder hoch. Wir melden uns bei euch. Die Regierungsgeschichten werden Agent Boseh und Marschall Briggs in die Wege leiten.“ „Ja Sir. Wir halten die Stellung.“ Ich sah, dass die Leitung zu unserem Schiff noch stand und trat vor den Schirm. „Marschall Maggan? Ihr habt vermutlich mitgehört. Briggs und Boseh sollen sich zusammensetzen und alles Weitere planen. Sie haben alle Resourcen zur Verfügung. Die weitere Leitung übernimmt, wie besprochen, Briggs. Ihr könnt mich jetzt hochholen.“ Marschall Maggan nickte und gab Leutnant Lorb das Signal, mich hochzuholen.

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Übergangsregierung