Melantara

John lief nervös zwischen der Brücke und seinem Bereitschaftsraum hin und her. Die Kollegen schauten ihm genauso bedrückt nach. Sie wußten, wie nah sich Marschall Jonathan Briggs und Marschall Elijah Bradlan standen. Aber auch sie machten sich Sorgen. Doch ihre Aufgabe war es, alle Mitglieder der fremden Schiffe in ihre Speicher zu scannen und abzuspeichern, bis sich eine Möglichkeit bot, sie ebenfalls auf den Planeten zu bringen, auf dem bereits die anderen Talloggs abgesetzt wurden. Deshalb hatte sich Leutnant Christian Montain auch in den technischen Bereich zurück gezogen, um diese Arbeiten zu überwachen. Mike kam gerade auf die Brücke, als John verschwand. Er lief ihm hinterher und rief kurz: „John?“ John drehte sich um und schaute fragend. Mike holte ihn ein und begann: „Unser Team ist bereit, auf das zweite Talloggs-Schiff zu gehen. Die Mochton wartet auch auf unser ‚Go‘. Hast du schon Info von Christian?“ John schüttelte den Kopf: „Nein. Gustav? Frag mal bitte Christian, wie weit sie mit dem Einscannen sind. Die Teams möchten an Bord.“ Gustav drehte sich kurz von seinem Pult um und erwiderte: „Mache ich, John.“ Dann rief er im Technikraum an und hatte Christian an der Leitung. Nach einem kurzen Wortwechsel drehte er sich wieder zu John: „Sie sind fertig. Alle an Bord. Ihr könnt die Teams rüberschicken.“ „Danke, Gustav.“ antwortete Mike und drehte sich schon zum Gehen. John rief noch hinterher: „Sie sollen so schnell wie möglich eine Statusmeldung geben.“ Mike drehte sich an der Tür zur Brücke kurz um: „Alles klar, John.“ Dann war er verschwunden. John trat hinter Gustav. Der meinte: „Noch nichts neues von der Mochton. Ich rufe sie gerade.“ Kaum ausgesprochen, war Leutnant Lorb auf seinem Schirm zu sehen. „Hallo Gustav. Ich habe leider keine guten Nachrichten. Wir haben alle Sektoren gescannt. Absolut keine Spur. Es tut mir Leid.“ John fragte: „Sind die Mädels da?“ Unter sich war der Umgangston sehr offen. Gustav wußte, wen John damit meinte. Aber aus dem Hintergrund war schon die Stimme von Lucie zu hören: „Hallo John. Was machen wir jetzt? Ich will hier auch nicht weg, bevor wir ihn finden, aber wir müssen uns um das dritte Schiff kümmern.“ Sie stand mittlerweile hinter Joseph. Auch Frein war zu sehen. Mike trat hinter John und machte einen Vorschlag: „Wir können einen Großteil der Bojen zurück lassen, damit sie weiter scannen und zum Melantara-System fliegen. Unterwegs schmeißen wir eine weitere raus, damit der Kontakt über die Entfernung klappt.“ John hob leicht die Schultern. Lucie sah das und antwortete: „Danke Mike. Das hört sich vernünftig an. John, wir können im Moment sowieso nicht tun, als zu suchen. Wenn wir etwas finden, sind wir sofort wieder hier. Versprochen.“ Auch Frein mischte sich ein: „Wenn du möchtest, kannst du zusätzlich ein bemanntes Shuttle da lassen. Aber wir werden nach Melantara fliegen, wenn die Teams drüben fertig sind.“ Lucie nickte. John gab nun ebenfalls grünes Licht: „Ihr habt Recht. Ich denke, die Schiffe sollten wir auch erst mal hier lassen und uns darum kümmern, wenn wir zurück sind.“ „Das wäre besser, solange sie nicht neu eingerichtet sind.“ Meinte Mike. Das dritte Schiff ist hoffentlich noch nicht umgerüstet worden. Ansonsten haben wir ein Problem.“ „Das hoffe ich auch.“ Meinte Frein. „Dann hören wir, wenn die Teams sich melden.“ Sie bestätigten alle und die Verbindung wurde unterbrochen. John lief zu seinem Raum und Mike setzte sich auf seinen Sessel. So niedergeschlagen hatte er John nicht mehr gesehen, seit John damals eine gute Freundin verloren hatte. Und das lag noch vor der gemeinsamen Zeit in der GMO.
Die beiden Techniker-Teams kamen mit den Transportern auf den Schiffen der Talloggs an und mußten ihre Taschenlampen einschalten. Nicht einmal die Notbeleuchtung war an. Ein Ausfall der Primär- und Sekundär-Systeme war sehr selten. Da mußte es wirklich mächtige Kurzschlüsse gegeben haben. Sie wußten was zu tun war. Leutnant Commander Dinara, ein leitender Ingenieur der Arrowhead, gab das Kommando: „Wir müssen als erstes in den Maschinenraum. Leutnant Hollas? Bringen sie bitte das Notfall-Pack mit.“ Der angesprochene Leutnant wußte, was gemeint war. Das Notfall-Pack war eine Art Akku, eine transportable Energiequelle, die in vielen Situationen zum Einsatz kam: in Camps auf Planeten oder wie hier in Schiffen ohne eigene Energie. „Ja, Sir. Alles dabei.“ Ein weiterer Ingenieur, Leutnant Kantas fragte: „Sollen wir trotzdem schon mal auf die Brücke gehen, Sir?“ „Nein, wir gehen erst mal alle in den Maschinenraum. Ich habe die Befürchtung, daß wir dort mehr zu tun bekommen. Wenn wir wieder Energie haben, können wir uns gerne aufteilen.“ „Ja, Sir.“ Sie marschierten los in Richtung Maschinenraum. Sie ahnten noch nicht, wie Recht Leutnant Commander Dinara haben sollte.
Auf dem zweiten Schiff bot sich das gleiche Bild, doch die Mannschaft trennte sich, wie besprochen und es ging ein Team in den Maschinenraum und eins zur Brücke. Auch sie hatten ein Notfall-Pack dabei. Leutnant Commander Rammos, der das Team in den Maschinenraum führte, schaute sich dort kurz um und holte als erstes das Funkgerät aus der Tasche: „Commander Rammos an die Schiffe und zweites Einsatzteam. Kommen bitte!“ Es dauerte nicht lange und Leutnant Garteß von der Arrowhead meldete sich als erstes: „Hier die Arrowhead. Was gibt es?“ Auch Leutnant Lorb von der Mochton und Leutnant Hollas vom zweiten Team meldeten sich: „Hier die Mochton.“ „Hier Leutnant Hollas. Was ist los?“ Commander Rammos antwortete allen: „Wir sind im Maschinenraum. Es ist das reinste Chaos. Ich würde nicht empfehlen, die Notfall-Packs direkt anzuschließen. Das würde wahrscheinlich nur eine weitere Überlastung erzeugen. Mein Vorschlag: wir errichten ein separates Energienetz und schauen, welche Systeme wir Stück für Stück damit koppeln können. Aber das wird dauern. Viele Leitungen sind einfach ineinander verschmolzen.“ Commander Dinara meldete sich: „Ich fürchte, du hast Recht. Bei uns sieht es nicht besser aus.“ Auf den Schiffen hatten sich mittlerweile die Marschalls zu den Funkern gesellt. Frein fragte in die Runde: „Hier Marschall Nobbs. Wieviel Leute brauchen wir je Schiff, um dieses getrennte Energienetz aufzubauen?“ Die Antwort kam von beiden Commandern fast gleichzeitig: „Ca. 5-6 Leute.“ Sie bemerkten es und Commander Rammos fuhr alleine fort: „Wir müßten noch ein paar Sachen von unseren Schiffen holen, einiges werden wir vermutlich auch hier finden. Dann geht die eigentliche Arbeit los, den Schaden zu begutachten und zu schauen, was nutzbar ist.“ Frein stoppte den Eifer: „Ok, danke. Beide Teams holen sich bitte alles, was sie brauchen. Richten sie sich darauf ein, daß sie ein paar Tage alleine zurechtkommen müssen. Unsere Schiffe fliegen zurück nach Melantara. Wir müssen uns noch um das dritte Schiff kümmern. Es bleibt ein Shuttle hier vor Ort, die weitere Suche der Bojen zu überwachen. Das kann sie im Notfall unterstützen. Fragen?“ Commander Rammos antwortete als erstes: „Nein, Sir. Wir klären alles mit unserer Technik. Leutnant Lorb? Können sie uns bitte verbinden?“ Der Funker der Mochton bestätigte: „Natürlich. Ich stelle sie durch.“ Damit was dieses Team versorgt. Commander Dinara bestätigte ebenfalls: „Alles klar, Sir. Leutnant Garteß? Wären sie bitte auch so freundlich?“ „Aber natürlich Commander. Ich verbinde.“ Die beiden Schiffe schalteten die Verbindung auf den großen Bildschirm. Frein schaute zur Arrowhead. „Ich denke, das war in eurem Interesse. John?“ „Ja, natürlich. So können sich die Teams in Ruhe austoben. Wenn es nicht anders geht, müssen wir die Schiffe in unsere Werft schleppen. Wenn Commander Rammos so schnell abbricht, muß es schlimm sein. Wenn es euch Recht ist, schicke ich Marschall Agent Michael Frantek mit einem Shuttle raus. Er ist ein vielversprechender Anwärter von Elijah und mir.“ Frein nickte: „Natürlich, John. Ich wollte dich sowieso bitten, jemanden zu schicken. Ok, wenn alle Teams ihren Kram haben und das Shuttle raus ist, fliegen wir sofort los.“ Marschall Lucie Maggan und Kapitän Frank Nedal standen neben ihr und nahmen das als Signal, alles in die Wege zu leiten. Sie gaben entsprechende Kommandos an die Crew weiter. Auch John nickte: „Danke Frein. Wir bereiten alles vor. Wie willst du dort vorgehen? Die alte Methode fällt aus.“ „Ja, ich weiß. Auf den beiden Schiffen waren 34 bzw. 37 Leute. Wir wissen auch, wo sie sich in etwa aufgehalten haben. Wir sollten versuchen, über den Subraum so dicht, wie möglich, an sie ranzukommen und dann auf die alte Weise unsere Kreft-Teams rüber schicken und sie ausschalten. Hast du eine andere Idee?“ John schüttelte den Kopf: „Nein, nicht wirklich. Wir bereiten alles vor Frein. Bis später.“ Sie nickten sich noch zu, dann war die Verbindung unterbrochen.
Nach etwa zwei Stunden hatten die Technik-Teams alles, was sie für ein paar Tage Aufenthalt und ihre Arbeit brauchten und auch das Shuttle befand sich zwischen den Bojen und übernahm dessen Kontrolle. Die Mochton und die Arrowhead machten sich auf den Weg ins Melantara-System.
Marschall Lucie Maggan stand neben dem Funker. „Joseph? Was sagt die Boje? Irgendwelche Aktivitäten?“ Joseph blickte nur kurz zu Lucie, dann schaute er wieder auf seine Konsolen. „Nichts. Es sieht fast so aus, als wäre das Schiff nicht für einen Einsatz vorgesehen. Es ist immer noch in seiner Umlaufbahn.“ Frein trat neben die beiden: „Das ist mir nur Recht. Sie sollen es uns ruhig leichtmachen. Ich habe keine Lust auf mehr Verluste.“ Lucie antwortete: „Nein, das haben wir alle nicht. Wir machen es so, wie du gesagt hast: Wir kommen über den Subraum, tauchen auf SL1 und beamen uns von dort in ihr Schiff. Das Ganze muß schnell gehen. Vielleicht hat Joseph Recht und sie haben nur eine Notmannschaft an Bord.“ Frein nickte leicht: „Hoffen wir . . .“ Sie drehte sich und wollte die Brücke verlassen. Lucie sprach sie an: „Frein?“ Frein drehte sich noch mal um und schaute fragend. Lucie nickte in Richtung Bereitschaftsraum. Sie verließen die Brücke und setzten sich an den Arbeitstisch. Lucie nahm auf ihrem Stuhl Platz und Frein setzte sich ihr gegenüber. Frein schaute nach unten. Sie hatte Angst. Lucie spürte ihre Unsicherheit. „Hey! Du machst das gut. Wir müssen unseren Job tun. Ich habe keine Ahnung, was mit Elijah geschehen ist. Du weißt, ich verehre ihn genauso, wie wir alle und ich bete genauso, daß wir ihn finden, aber ich weiß, er würde von uns erwarten, daß wir die Mission erfüllen.“ Sie machte eine kurze Pause und sah Frein an. „Ich weiß auch noch nicht, was wir Peggy sagen sollen. Wir wissen ja selber noch nichts.“ „Daran habe ich auch schon gedacht. Ich glaube, das sollten wir mit John besprechen. Ihn hat es besonders getroffen. Ich hoffe, er hält durch.“ Lucie nickte: „Doch, das wird er. Er ist Profi. Aber ich möchte nicht wissen, wie es in ihm aussieht. Wenn wir das dritte Schiff haben und zurück fliegen, müssen wir uns um ihn kümmern.“ Diesmal nickte Frein: „Wir müssen uns alle umeinander kümmern.“
Der Flug betrug nur einen Tag. Sie hatten alles noch einmal genau verabredet. Diesmal sollte es keine Einschränkungen geben: Funkverkehr, wenn nötig, volle Scans. Es mußte nur alles verdammt schnell gehen. Sie tauchten im System auf SL1 auf und suchten kurz nach dem Schiff. Sie hatten die Koordinaten von der Boje. Kapitän Frank Nedal und Kapitän Mike Presch standen an den taktischen Konsolen und warteten nur auf die Kommandos, die Truppen auf das gegnerische Schiff zu schicken. Jedes Schiff hatte zwei Kreft-Teams á 20 Mann vorbereitet. Das sollte genügen. Die beiden Funker, die ebenfalls die taktischen Konsolen bedienten, gaben das „Ok“ an die Marschalls. Marschall Frein Nobbs und Marschall Jonathan Briggs riefen: „Truppen los!“ Beide Captains drückten entsprechende Knöpfe und regelten einen Schieber. Die Transporte waren aus dem Technikraum vorbereitet und die Kontrollen auf die Brücken übertragen worden. So verloren sie keine Zeit. Es ging schnell. Die Truppen materialisierten auf den Gängen, auf der Brücke und im Maschinenraum des gegnerischen Schiffes. Die Gegenwehr war tatsächlich spärlich. Es waren nur 13 Talloggs an Bord, die zudem noch unbewaffnet waren. Sie waren nicht auf einen Angriff vorbereitet gewesen. Einige wurden betäubt, andere wurden nur bedroht und dann auf Anforderung von der Arrowhead eingescannt.
John ließ eine Verbindung herstellen. „Hey, das war ja fast zu einfach. Schicken wir gleich ein Techniker-Team rüber?“ Frein nickte: „Ja, würde ich sagen. Dieses Schiff ist ja unbeschädigt. Das können wir sofort übernehmen. Hast du noch ein komplettes Team an Bord?“ John schaute zu Mike. Der nickte. „Ja, haben wir. Ich lasse es rüberschicken. Dann sollten wir uns den Planeten ansehen.“ Lucie trat neben Frein: „Ja, das sollten wir. Erst mal Scans. Wir fliegen links rum, ihr rechts rum.“ Frein sah zu Lucie. Die merkte, daß sie übernommen hatte. „Wenn das ok ist, Frein?“ Die grinste: „Ja, natürlich. Eigentlich wollte ich rechts rum, aber egal.“ Da mußten alle lachen. Die Anspannung war etwas gelockert. Sie wußten alle, daß das noch nicht vorbei war, aber für den Moment war es in Ordnung.
Ein drittes Techniker-Team machte sich im gerade eroberten Schiff der Talloggs an die Arbeit. Diesmal konnten sie anständig arbeiten. Das Schiff war komplett intakt. Alle Daten wurden gesichert, dann mit einem neuen Image überschrieben, sodaß das Schiff eine Art Kopie der eigenen bereits in Benutzung befindlichen Schiffe wurde. Auch die Shuttles wurden umprogrammiert. Dann sollte das Schiff erstmal gesichert werden. Sie hatten im Moment keine Mannschaft, die sie dafür abstellen konnten. Die Techniker aus den Schiffs-Mannschaften wurden noch dringend für die beiden defekten Schiffe benötigt.
Die Mochton flog in eine Umlaufbahn um Melantara. Aus der Richtung gesehen, aus der sie kamen, flogen sie gewisser Maßen links um den Planeten. Die Arrowhead flog in eine rechte Umlaufbahn. Mike stand an der taktischen Konsole. „Alle Spektren, Gustav. Scan nach allem, was geht: Talloggs, alte Bewohner der vereinigen Planeten, Tiere, Pflanzen, Steine, einfach alles.“ Gustav sah schmunzelnd zu Mike hoch. Der grinste zurück. „Naja, du weißt schon. Wir brauchen alle Informationen, die wir bekommen können.“ Gustav und Mike arbeiteten schon lange zusammen. Er nickte und meinte: „Alles klar, Mike. Setz dich mal auf deinen Chefsessel und laß mich meine Arbeit machen. Ich gebe euch schon Bescheid.“ Mike deutete einen Katzenkopf an und wollte sich gerade zu seinem Sessel begeben, als John die Brücke betrat. „Was war das denn eben? Habt ihr euch wieder lieb?“ fragte er. Mike blieb stehen und beschwerte sich: „Der wird aufmüpfig, John.“ John grinste kurz. Doch dann wurde er wieder ernst: „Jeder, wie er es verdient, Mike. Gustav? Hast du schon was von Agent Frantek gehört?“ Der wiegte den Kopf: „Naja, nur eine Statusmeldung. Auf den zwei Schiffen ist im Moment nichts zu machen. Commander Dinara schlägt vor, die Schiffe zum Dock zu schleppen. Sie brauchen Material, daß sie dort nicht zur Verfügung haben. Von den Bojen nichts neues, John. Tut mir Leid.“ John nickte: „Ok, danke. Sie sollen versuchen, ein paar Shuttle umzuprogrammieren. Dann können sie damit her kommen. Sag mir bitte Bescheid, ob das klappt.“ „Gebe ich weiter. . . . John, Mike? Kommt mal her.“ Die beiden traten neben Gustav. Der zeigte auf die Konsolen. Auf dem kleinen Schirm war eine Raumwerft zu sehen. Sie kreiste auf einer Umlaufbahn um den Mond von Melantara. „Verbindung zur Mochton.“ sagte John nur. Als sie sich umdrehten, stand die Verbindung bereits. Lucie fragte: „Hallo ihr Lieben. Was gibt´s?“ John berichtete kurz von der Werft. „Sie fliegt gerade auf unserer Seite des Mondes. Kommt näher, dann könnt ihr sie auch sehen.“ Mike schaute schon wieder auf den Monitor in den Konsolen. „Hey! Wenn ich das richtig sehe, befindet sich ein weiteres Schiff in der Werft. Sieht aber noch nicht fertig aus. Das ist schon eins der neueren Bauart. Es ist dunkler.“ Die Mochton umflog den Mond und konnte nun auch die Werft sehen. Frein meinte: „Das müßte jetzt Elijah sehen. Wir haben damit vier neue Schiffe und eine passende Werft in unserer Hand.“ Alle nickten, doch der Gedanke an den Marschall tat weh. Lucie fragte: „Gustav? Hast du schon was von eurem Agent gehört?“ Gustav wiederholte, was er auch seiner Mannschaft gesagt hatte. John mischte sich ein: „Dann müssen wir die kaputten Schiffe nicht in unsere Werft schleppen.“ „Nein!“ meinte Lucie. „Dann können wir sie auch hierher bringen.“ Mike warf ein: „Ayh, Leute. Darf ich daran erinnern, daß die Werft noch nicht in unserer Hand ist.“ John sah finster drein. „Noch nicht.“ meinte er. „Noch nicht. Frein? Gleiches Vorgehen, wie beim Schiff?“ Frein nickte. „Voller Scan der Werft. Ich will diesmal vorher wissen, was dort los ist. Bereitet die Kreft-Teams vor. Diesmal sollten wir mehr Teams losschicken. Bildet kleinere Teams – á 10 Mann, oder so. Die Werft ist groß. Ich will das genauso schnell abwickeln, wie beim Schiff. Keine längeren Schlachten.“ Alle hörten gebannt auf Freins Anweisungen. Sie war wieder voll da. John sah in Lucies Augen. Auch sie sah zu ihm rüber. Beide nickten kaum merklich. Dann folgten sie den Anweisungen und bereiteten alles für eine Übernahme der Werft vor. Bevor die Verbindung unterbrochen war, gab Lucie John noch das Zeichen für eine Verbindung im Bereitschaftsraum.
John klärte das Vorgehen kurz mit Mike ab, dann ging er in seinen Raum. Dort sah er schon die eingehende Verbindung. Er sagte: „KIM, Verbindung aktivieren.“ Dann sah er Lucie und Frein in Lucies Bereitschaftsraum. „Was ist los?“ fragte er. Lucie sah kurz zu Frein, dann begann sie: „Wir müssen Peggy informieren, John.“ Er sah nach unten. Frein schaltete sich ein: „Es gefällt uns allen nicht, John. Aber ich denke, sie sollte es von dir hören.“ John blickte auf. „Aber was soll ich ihr sagen? Was ist da wirklich passiert? Wir wissen doch selber nichts.“ Lucie übernahm wieder: „Das ist uns auch klar. Aber wir müssen es ihr sagen. Wir können es nicht weiter und weiter schieben. Wir müssen ihr ja nicht gleich alle Hoffnungen nehmen, aber zumindest das, was wir wissen und daß wir weiter suchen werden.“ John seufzte: „Ja, ihr habt ja Recht. Ich mußte solche Nachrichten schon das eine oder andere Mal überbringen, aber diesmal ist das anders. Es geht um Elijah und Peggy. Ich weiß nicht, ob ich das kann.“ Frein machte einen Vorschlag: „Wir können sie jetzt dazu holen. Dann sind wir alle dabei.“ Lucie nickte. John sagte: „KIM! Hol bitte das Büro von Marschall Peggy Standar in das Gespräch.“ Kurz darauf war sie als zweites Bild auf dem Monitor zu sehen. Sie lächelte, doch sie wurde schnell ernst, als sie die betroffenen Gesichter der drei sah. „Was ist los? Ist was passiert?“ John sah in die Runde, dann begann er zu erzählen. Peggy wurde leichenblaß. John endete mit den Worten: „Aber wir werden die Suche nicht aufgeben, Peggy. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß er noch irgendwo da draußen ist.“ Peggy rannen die Tränen runter. Sie konnte kaum sprechen: „Warum? Dieser Idiot.“ Lucie erwiderte: „Wir konnten alle die Fähigkeiten der neuen Schiffe nicht einschätzen. Er hat damit unsere beiden Schiffe gerettet. Wir hätten den Beschuß nicht mehr lange aushalten können.“ Frein fügte hinzu: „Das ist richtig. Aber wie John sagt: wir suchen weiter, Peggy. Das ist versprochen.“ „Danke.“ Quälte sie sich raus. „Seid mir nicht böse, aber ich muß aufhören. Sagt mir Bescheid, wenn es was gibt.“ Dann war sie aus dem Gespräch verschwunden. Die drei sahen sich an. Auch John mußte sich beherrschen, nicht loszuheulen. Selbst Frein wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und meinte: „Scheiße! Aber das mußte sein. Ich wünschte nur, sie wäre jetzt nicht alleine.“ Die beiden anderen nickten. Lucie gab zu bedenken: „Leute, wir müssen uns um die Werft kümmern. Laßt uns nachher noch mal sprechen.“ Sie trennten sich und begaben sich wieder auf ihre Brücken.
Peggy saß regungslos an ihrem Arbeitsplatz und starrte auf den leeren Monitor. Das konnte nicht sein. Elijah war so gut wie unsterblich. Er konnte nicht einfach weg sein. Ihr wurde heiß. Sie spürte, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. Sie drehte sich um und sah aus dem Fenster, doch sie konnte nichts mehr erkennen. Kurz darauf drehte sie sich wieder zum Tisch, vergrub ihr Gesicht in ihre Hände, dann brach es aus ihr heraus.
Joseph scannte die Werft mit allen Mitteln. Sie hatte Schilde und war bewaffnet. Es gab 48 Lebenszeichen der Talloggs und 67 der Bewohner von Melantara, aber nur ein Tallogg befand sich auf der Brücke. Joseph versuchte etwas. Er stellte Kontakt mit dem Computer der Werft her. Es war einfacher, als gedacht. Es gab keine Sperren. Oder das Schiff wurde noch als eigenes erkannt. Joseph sperrte alle Eingabekonsolen auf der Werft und verriegelte alle wichtigen Bereiche. Die anderen 48 Talloggs schienen nicht bewaffnet zu sein. Da die Schilde nicht an waren, brauchten sie die Talloggs nur einzuscannen. Er rief die Mannschaften zusammen. Die Arrowhead und die Mochton bauten wieder eine Verbindung auf. John fragte: „Seid ihr soweit? Unsere Teams stehen bereit.“ Frein stand noch an den Konsolen. Lucie antwortete dafür: „Hi John. Wenn ich das richtig verstanden habe, können sich alle wieder ausziehen.“ Mike trat neben John: „Wie jetzt? Kein Gemetzel?“ John drehte sich verwundert zu Mike. Der grinste nur. Frein kam zu Lucie: „Joseph hat uns etwas zu sagen. Joseph?“ Der drehte sich gerade von seinem Pult zum großen Schirm. „Das ist richtig. Ich konnte mich während der Scans unbemerkt in deren Computer schalten. Ich habe alle Konsolen deaktiviert und alle wichtigen Bereiche verriegelt. Nur auf der Brücke befindet sich ein Tallogg. Aber der kann dort nichts mehr anrichten. Im übrigen ist die Werft die reinste Kampfstation – und flugtauglich. Sie ist voll bewaffnet und hat alle Schirme.“ John hob die Augenbraun. „Oh, da haben wir wohl absolutes Glück gehabt, daß sie in ihre Arbeit vertieft waren. Ansonsten hätten wir wohl ein Problem gehabt. Gute Arbeit Joseph.“ „Danke, John.“ Frein übernahm wieder: „John, Mike? Übernehmt ihr wieder das Einscannen? Was machen wir mit den Melantarern?“ Lucie meinte: „Laßt uns die Talloggs einscannen. Dabei werden die Melantarer merken, daß etwas passiert. Dann können wir mit einem Team rüber gehen und mit ihnen sprechen. Dann sollten wir langsam die Vereinigten Planeten informieren. John? Was meinst du?“ „Die Talloggs einscannen und mit den Melantarern sprechen sollten wir auf jeden Fall. Sie werden uns bestimmt sagen können, was auf dem Planeten läuft. Melantara ist nochmal um einiges größer, als die Werft. Dort könnten wir die Talloggs sogar mit allen Shuttlen und Bojen einscannen, die wir hier zur Verfügung haben. Aber es wäre besser, wenn wir die Voraussetzungen kennen. Nicht, daß wir damit Melantarer gefährden.“ „Willst du die Vereinigten Planeten noch nicht informieren?“ fragte Lucie. John schaute in die Runde: „Wir hatten auch schon daran gedacht. Ich bin mir noch nicht sicher, ob wir sie jetzt informieren oder nachdem wir Melantara befreit haben.“ Mike schaltete sich ein: „Ich finde schon, daß sie ein Recht darauf haben, jetzt schon informiert zu werden. Vergiß nicht: sie sind Verbündete. Sie könnten etwas beleidigt sein, wenn wir es ihnen erst hinterher sagen. Vielleicht wollen sie unbedingt herkommen und den Kontakt mit den Bewohnern herstellen. Wir sollten ihnen zumindest die Wahl lassen, John.“ John grinste: „Ich wußte schon immer, warum du meine Nummer eins bist. Du hast Recht. Wir müssen ihnen wenigstens die Wahl lassen.“ Die Runde nickte lächelnd. John fügte noch hinzu: „Aber die Werft werden wir jetzt noch befreien. Dann kontaktieren wir den Rat.“ Frein übernahm wieder das Kommando: „Dann machen wir das so: Wir scannen die Talloggs von der Werft, dann gehen wir mit ein paar Agent-Teams rüber. Aber sie sollen noch keine Infos über die Vereinigten Planeten bekanntgeben. Wir sind die GMO – Punkt. Lucie, John? Setzt euch zusammen und sammelt die Punkte, die wir dem Rat vorlegen wollen. Sollten sie fragen, warum wir uns nicht früher gemeldet haben, schieben wir es auf die Gefahr, die von den neueren Schiffen ausging und wir sehen mußten, mit wie vielen Gegnern wir es zu tun hatten. Wir wollten sie nicht unnötig gefährden. Joseph? Du schließt dich mit Gustav zusammen. Ihr kümmert euch um das Einscannen. In zehn Minuten sollen die Teams bereit stehen. Los geht´s. Wir hören uns gleich wieder. Ende.“ Die Verbindung wurde getrennt. Auf beiden Schiffen begannen die Mannschaften, hektisch die Vorbereitungen zu treffen. John und Mike sahen sich noch kurz an. Mike meinte „Man, man, jetzt legt sie aber richtig los.“ John nickte: „Sie war nicht umsonst Sicherheitsoffizier. Sie hat´s drauf. Ich kümmere mich um die Teams. Schau du nach Gustav und den Scans.“ „Ok, bis gleich.“
Als alle Talloggs eingescannt waren, schickten beide Schiffe ihre Teams in diverse Bereiche der Werft. Angeführt von den Marschall-Agents hatte jedes Team aber nur vier Krefts an der Seite. Auch hatten sie ihre Waffen zwar griffbereit, aber nicht im Anschlag. Alle Teams hatten die Order, die Melantarer zu bitten, sich in einem bestimmten großen Hangar zu treffen. Dann konnte Marschall Agent Frida Venners dort allen zusammen erklären, was Sache war. Das klappte auch erstaunlich gut. Die Melantarer waren noch so verblüfft, daß ihre Peiniger plötzlich verschwunden waren, daß sie sich regelrecht freuten, die Mitglieder der GMO zu treffen. Als alle Teams ihre Findlinge zum entsprechenden Hangar gebracht hatten, stellte sich Agent Venners vor: „Hallo zusammen. Ich bin Marschall Agent Frida Venners von der Galactic Marschall Organisation. Wir sind hier, um sie von den Talloggs zu befreien. Wir sind schon seit einer Weile hinter den Talloggs her und sind durch Zufall auf diese Raum-Werft gestoßen. Um auch ihren Planeten befreien zu können, brauchen wir alle Informationen, die sie uns über die Situation auf dem Planeten geben können.“ Die Melantarer murmelten recht laut dazwischen. Agent Venners wurde etwas lauter: „Einen Moment bitte noch. Wir werden sie jetzt auf unser Schiff holen. Dort werden unsere Leute sie befragen. Dann bekommen sie Quartiere zugeteilt, in denen sie sich dann in Ruhe frisch machen können. Anschließend bekommen sie etwas Vernünftiges zu Essen und Trinken. Hat bis hier noch jemand Fragen?“ Wieder redeten die Melantarer durcheinander, doch einer von ihnen übernahm das Wort: „Ruhe! Mein Name ist Ronann Batares. Ich bin hier sowas, wie ein Vorarbeiter. Ich möchte mich im Namen aller erst mal für die Rettung bedanken. Das mit dem Planeten wird nicht so einfach. Wir werden dort in unterirdischen Lagern gefangengehalten. Natürlich werden wir ihnen alle Informationen geben, die wir haben. Ich hoffe, das wird ihnen weiter helfen. Ist es möglich, die Befragung etwas später durchzuführen? Die Leute sind alle müde. Es ist spät. Jedenfalls hier für uns.“ Agent Venners schüttelte den Kopf: „Ich gönne ihnen ihren Feierabend, aber wir brauchen die Informationen schnell. Wir müssen dringend Pläne ausarbeiten, wie wir vorgehen können. Wir wissen nicht, ob die Talloggs auf dem Planeten mittlerweile vorgewarnt sind. Die Zeit drängt.“ Batares antwortete: „Ok, sie haben wohl Recht. Dann bringen sie uns auf ihr Schiff.“ Venners nickte dankend und sprach in einen Kommunikator: „Mochton? Bitte rüber holen.“ Es war vereinbart, daß die Melantarer auch auf dem Schiff in einem großen Lager zur Befragung gesammelt wurden. Quartiere und ein großes Buffet wurden gerade vorbereitet. Einige der Krefts, die mit auf der Werft waren wurden ebenfalls für die Befragung in das Lager transportiert. Es lief reibungslos. Die Melantarer stellten sich in Reihen vor die 6 Krefts, die an ihren Tischen saßen. Auch für die Befragten standen Stühle vor den Tischen bereit. Da einige nicht viel dazu beitragen konnten, ging die Befragung schnell. Anschließend wurden sie in den Nachbarraum geführt, wo schon das Essen auf sie wartete. Dort gesellten sich auch die Marschalls Jonathan Briggs, Lucie Maggan
und Frein Nobbs dazu. Da Frein noch immer die Leitung hatte, trafen sie sich auf ihrem Schiff. Nach dem Essen und einer kurzen Vorstellung begaben sich die Melantarer in ihre Quartiere. Batares bedankte sich auch noch einmal bei ihnen: „Marschalls, vielen Dank für diese Aktion. Sie verwöhnen uns. Ich hoffe nur, daß wir nicht vom Regen in die Traufe kommen.“ Frein trat ein wenig vor: „Ronann Batares, sie können beruhigt in ihre Quartiere gehen. Morgen werden wir mit ihnen das weitere Vorgehen besprechen. Wir möchten sie gerne mit einbinden, wenn wir uns um den Planeten kümmern.“ „Das ist nett, Marschall Nobbs. Dann wünsche ich eine gute Nacht.“ Die Marschalls sprachen wie aus einem Munde: „Gute Nacht!“ Und Frein fügte noch hinzu: „Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit. Bis morgen.“ Batares nickte noch, dann verschwand auch er. John fragte: „So, gesättigt sind wir. Setzen wir uns jetzt zusammen, wegen der Vereinigten Planeten?“ Frein sah die beiden an: „Macht ihr das? Ich habe hier noch zu tun.“ Lucie nickte: „Klar. John, wir gehen in meinen Bereitschaftsraum.“ Damit war der Teil der Mission abgeschlossen.
Während Frein die Übernahme der Werft vorbereitete, besprachen John und Lucie, was und wie sie die Informationen an den Rat der Vereinigten Planeten weitergeben sollten. John fing an: „Im Grunde hat Frein Recht. Wir mußten im Laufe unserer Recherchen und Ermittlungen aufpassen, mit wie vielen Gegnern wir es zu tun hatten. In dieser Phase durften keine Informationen weitergegeben werden, um zu verhindern, daß die Talloggs diese Informationen in die Hände bekommen, bzw. uns abhören. Jetzt, da wir uns sicher sind, zumindest alle Talloggs-Schiffe gefunden zu haben, können wir sie mit einbeziehen. Und das wollen wir natürlich auch. Es sind ihre Planeten – oder waren es zumindest mal.“ Er machte eine Pause und schaute Lucie fragend an. Die nickte und erwiderte: „Korrekt. Weiter John. Du bist gerade so schön in Fahrt.“ John grinste und fuhr fort: „Danke. Im Grunde sind die Fakten klar: Plantorus hat damals überlebt. Doch da sie anscheinend damals keine eigenen Raumschiffe hatten, haben sie sich zu einem fortschrittlichen autarken Planeten ohne Raumfahrt entwickelt. Melantara dagegen wurde von den Talloggs annektiert und zu einem Sklaven-Planeten gemacht. Es wurde eine Raumwerft gebaut – das meinten die Techniker. Das sähe alles noch relativ neu aus – auf der dann die neueren Raumschiffe gebaut wurden – mit Hilfe der Melantarer als Sklaven. Und jetzt wollen wir den Planeten mit Hilfe der Informationen der befreiten Melantarer befreien. Da die Talloggs nun keine Schiffe mehr zur Verfügung haben, die uns und den Vereinigten Planeten gefährlich werden könnten, möchten wir ihnen anbieten her zu kommen und uns zu unterstützen und zumindest schon mal mit den Melantarern an Bord zu sprechen. So, ich denke das ist es im Wesentlichen.“ Wieder sah er Lucie fragend an. Sie überlegte und nickte: „Ja, im Wesentlichen. Eine Frage haben wir aber völlig übersehen: Wo sind die entführten Schiffe und deren Besatzungen? Sind sie in der Werft oder vielleicht auf dem Planeten? Wir müssen Frein mal fragen, ob die Befragung da etwas ergeben hat. Ansonsten sollte es reichen. Alles Weitere können wir diskutieren, wenn sie hier sind. Vorab noch, daß wir auf die beiden Systeme durch die alten Karten von Elijah aufmerksam geworden sind.“ „Genau. Erstaunlich, daß diese Informationen damals tatsächlich verlorengegangen sind. Aber die Hauptstädte der Planeten sollen ja fast komplett zerstört worden sein und damit die Archive.“ Lucie kontaktierte Frein. Als sie auf dem Schirm auf dem Tisch erschien, fragte Lucie: „Wir haben soweit alles zusammen, was wir den Vereinigten Planeten mitteilen wollen. Möchtest du dabei sein?“ „Nicht unbedingt, Lucie. Könnt ihr das gleich übernehmen?“ fragte Frein. „Natürlich, Frein. Machen wir. Wie weit seid ihr?“ „Die Teams sind jetzt drüben. Das wird eine Weile dauern. Die Station ist groß.“ Lucie nutzte den Moment aus: „Uns stellte sich grade noch eine Frage: Wo sind die entführten Schiffe und deren Besatzungen? Hast du da etwas gehört?“ Frein überlegte nicht lange: „Ja, das wollte ich sowieso noch ansprechen. Die Mannschaften sind wohl hier, teils auf der Werft, also jetzt hier bei uns, und teils unten auf dem Planeten. Aber von den Schiffen habe ich nichts gehört. Aber wir haben uns die Werft noch nicht genau angesehen. Ich gebe den Teams Bescheid, daß sie darauf achten sollen.“ Lucie nickte: „Ok, wir kontaktieren jetzt die Vereinigten Planeten. Bis später.“ „Ja, sagt mir Bescheid, was sie gesagt haben, bis später.“ „Ok.“ John sah Lucie grübelnd an. „Was meintest du mit ‚wir‘?“ Lucie lächelte: „Du hast die Punkte gerade so schön zusammengetragen. Ich glaube das kannst du am besten erzählen.“ Er legte den Kopf schief: „Ich hatte es geahnt.“ Und zum Computer gerichtet: „Computer? Stelle bitte eine Verbindung mit allen Regierungen der Vereinigten Planeten her.“ „Ja, Sir.“

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Vereinigte Planeten