Informationen

Wieder trafen sich alle Beteiligten im Konferenzraum. Leutnant Montaner machte große Augen, als er sich plötzlich im Konferenzraum unseres Schiffs wieder fand und viele alte Bekannte sah. „Wahnsinn. Es stimmt wirklich. Ihr konntet alle entkommen.“ Er sah Marschall Briggs. „Sie sind Captain Briggs, wenn ich nicht irre.“ Briggs schmunzelte. „Mittlerweile Marschall Briggs, ja.“ Montaner staunte. „Und sie haben ein neues Schiff, oder? Das ist keins von unseren.“ Ich kam zu der Unterhaltung dazu: „Hallo Leutnant Montaner. Marschall Briggs´ altes Schiff gibt es leider nicht mehr. Dieses Schiff habe ich beigesteuert.“ Montaner drehte sich zu mir um. „Aber . . . Sie sind doch der Marschall, der uns damals geholfen hat.“ „Marschall Elijah Bradlan. Korrekt. Wir haben Fragen an sie. Vielleicht können wir uns alle setzen.“ Er nickte. Wir setzten uns alle auf die üblichen Plätze. Leutnant Montaner setzte sich neben Captain Presch, seinen alten Freund.
Ich eröffnete das Gespräch wieder: „Marschall Maggan? Würden sie bitte übernehmen?“ „Aber selbstverständlich Sir.“ Sie grinste. Dann erklärte sie dem Leutnant kurz unsere Situation und stellte dann die Fragen, auf die wir uns Antworten erhofften. Als sie fertig war, schüttelte Montaner den Kopf. „Ich würde euch gerne helfen, aber davon habe ich nie etwas gehört. Ich weiß, dass ab und zu auch private Leute in den Reihen um den General zu sehen waren, aber die kannte ich nicht.“ Captain Presch klinkte sich nach einem Blick zu Marschall Maggan ein: „Pitt, vielleicht hast du noch Kontakt zu Leuten, die das wissen könnten. Leute, die noch dort arbeiten.“ Montaner schaute zu Presch: „Keiner, zu dem ich Kontakt haben möchte. Einige aus meiner Einheit haben ihre neuen Befugnisse, andere rumzuschikanieren richtig genossen. Nein. Ich hatte damals guten Kontakt zu einem Oberst, der mit Sicherheit etwas wissen könnte. Er hatte damals ebenfalls die Opposition unterstützt. Aber er wurde kurz nach dem Machtwechsel verhaftet. Ich habe keine Ahnung, ob er noch lebt.“ Marschall Maggan meinte: „Dann müssen wir ihn suchen.“ Montaner fügte noch hinzu: „Vize Boseh? Sie müssten ihn noch kennen. Oberst Kontess.“ Agent Boseh, der ehemalige Vize Kanzler, saß auch in der Runde, wie auch Agent Peggy Standar, die ebenfalls in der Regierung gearbeitet hatte. Boseh nickte Montaner zu. „Ja, ich erinnere mich. Er und damals Oberst Lort hatten die Aufsicht über die Bodentruppen.“ Diesmal nickte Montaner: „Ja, ja. Genau. Ihn müssen wir suchen.“
Wir kamen zwar voran, aber doch nicht so richtig. Jetzt mussten wir den nächsten aus dem Gefängnis holen, um endlich an die Informationen zu gelangen, die wir eigentlich brauchten. Nur wussten wir nicht, wer Oberst Kontress war. Marschall Maggan rief über den Bordfunk Leutnant Lorb, der auf der Brücke noch an der taktischen Konsole saß: „Joseph? Ist es möglich, Informationen aus dem Gefängniscomputer zu bekommen? Wir brauchen Infos über einen Oberst Kontress.“ Leutnant Lorb antwortete etwas verzögert: „Ich versuche etwas zu finden. Drin bin ich schon mal.“ „Ok, dann melde dich, wenn du was hast.“ „Moment! Ich hab da was: Oberst Kartan Kontress, verhaftet am . . . wegen Verweigerung. Ja, er befindet sich hier. Ich vergleiche mal die Zelle mit den Koordinaten. Hab ihn. Soll ich ihn hochholen?“ Marschall Maggan sah zu mir rüber. Ich nickte ganz leicht. „Ja Jo, hol ihn hoch. Gleich zu uns.”
Das Spiel ging wieder von vorne los. Der Oberst wurde begrüßt, befragt und wieder erhofften wir uns die nötigen Informationen. Diesmal hatten wir mehr Glück. Der Oberst wusste etwas: „Ich weiß, wovon sie sprechen. Die alte Regierung vor Kanzler Miness hatte diese Geldgeber schon. Als sie, Marschall Bradlan, weg waren, unterstützten sie General Lort, damals Oberst. Als dann der Wechsel vollzogen war, habe ich noch mitbekommen, wie Lort sie zu sich rief. Er hat sie genauso verhaften lassen, wie mich kurz danach. Sie wurden wohl enteignet. Viel habe ich dann allerdings nicht mehr mitbekommen. Im Gefängnis hört man nicht mehr viel. Sie achten darauf, dass zwischen den Gefangenen kaum Kontakt ist.“ Wir schauten uns alle an und lächelten. Marschall Maggan sprach unsere Gedanken aus: „Das ist perfekt. Dann können wir den General absetzen, die Truppen übernehmen und eine Neuwahl organisieren. Allerdings müssen die führenden Positionen ausgetauscht werden. Dabei können sie, Oberst Kontress und Leutnant Montaner, uns vielleicht helfen.“ Beide nickten eifrig. Der Oberst fragte noch: „Sie schicken mich jetzt aber nicht wieder runter, oder?“ Maggan schaute ihn überrascht an: „Nein, natürlich nicht.“
Marschall Briggs schaute in die Runde. „Ich denke, wir sollten eine Pause einlegen. Captain Presch kann den beiden Quartiere zuweisen.“ Marschall Maggan nickte. „Ok. Wir sehen uns in zwei Stunden wieder. “ Captain Presch führte unsere Gäste nach draußen. Sie bekamen jeder ein Quartier, in denen sie sich ausruhen und frisch machen konnten. Maggan, Briggs und ich blieben im Konferenzraum. Wir besprachen schon ein paar Ideen, wie es weiter gehen sollte.
Marschall Maggan sah uns beide an. „Vorschläge?“ Marschall Briggs antwortete als erster: „Ich denke, wenn wir auf keine Hintermänner mehr Rücksicht nehmen müssen, können wir uns den General holen.“ Maggan schaute zu mir, als erwarte sie eine Bestätigung von mir. „Ich denke, wir können uns enttarnen. Aus unserer letzten Begegnung wissen wir, dass ihre – eure“ ich sah zu Briggs „Schiffe uns nichts anhaben können. Wir haben es hier nur mit drei der Schiffe zu tun. Es wäre nicht schlecht, wenn der General erst alle anderen zurück ruft. Dann haben wir klare Fronten. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass der General einige treue Mitarbeiter hat, die er zu sich rufen wird. Dann haben wir die auch gleich beisammen, wenn wir uns den General holen.“ Beide nickten. Maggan antwortete: „Das hört sich vernünftig an. John?“ Briggs überlegte noch: „Stimmt. Wenn wir uns den General zu früh holen, kommen seine Leute nach und nach aus ihren Löchern und versuchen vielleicht noch, etwas zu drehen. Ok, ich bin einverstanden.” „Gut. Dann besprechen wir das weitere Vorgehen nachher mit den anderen. Ich könnte was essen. Kommt jemand mit?“ fragte Maggan. Ich schaute kurz zu Briggs, der nickte, und sagte: „Wir sind dabei.“

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Ohne Tarnung