Chrasta stirbt

Die vulkanischen Aktivitäten nahmen immer mehr zu. Wir hatten doch nicht mehr soviel Zeit, wie gedacht. Ständig wurden wir von Erdbeben durchgeschüttelt. Mein Schiff rief mich: „Marschall Bradlan? Marschall Longten meldete gerade, dass wir nur noch ein oder zwei Tage haben. Unsere Messungen bestätigen das leider.“ „Das ist Mist.“ antwortete ich. „Wie weit sind Ben und Ralf mit ihren Verhandlungen? Ich muss bis heute Abend warten, da finden nochmal Gespräche statt.“ Frank ließ sich mit der Antwort einen Moment Zeit: „Soweit ich weiß, haben sie es geschafft. Aber auch erst mit der Geschichte, die ihr abgesprochen hattet. Sie sollen wohl beim Packen sein.“ „Das ist gut. Ich bin mit dieser Geschichte noch nicht ganz durch. Ich habe erst mit den Argumenten angefangen. Die göttliche Entscheidung habe ich mir noch aufgehoben. Aber wenn wir nur noch so wenig Zeit haben, werde ich nachher bei den Gesprächen gleich nachsetzen.“
Wieder und wieder hörten wir es in der Ferne donnern. Die Vulkane brachen nach und nach aus. An einigen Stellen entstanden sogar neue. Und immer wieder bebte die Erde. Die Sonne verschwand langsam am Horizont. Ein wunderschöner Anblick, wenn man davon absah, was unter einem passierte. Ich lief zu ihrem Versammlungsplatz. Sie waren alle dort, selbst die Kinder. Ich begrüßte sie nur kurz mit einem Nicken. Die meisten hatte ich in den letzten Stunden schon gesehen. Ich ging gleich durch zu den Ältesten. Auch ihnen nickte ich nur zu. Magram sah mich an und bat mich: „Elijah, sage ihnen bitte, was du mir vorhin gesagt hast.“ ich sah ihn an und nickte, dann drehte ich mich zu den Anderen um und begann in etwa das zu wiederholen, was ich Magram vorhin über den Vergleich dieser alten Welt und sterbenden alten Familienmitgliedern erzähl hatte, als plötzlich die Erde anfing, zu beben. Aber nicht so wie sonst, es war direkt unter uns. Ein paar Häuser weiter hörten wir es krachen und scheppern. Ein paar der Einwohner rannten dort hin. Sie kamen mit aufgerissenen Augen zurückgerannt und schrien: „Die Erde bricht auf. Die Häuser von Bangal und Tobran sind in der Erde verschwunden.“ „Wir werden alle sterben.“ schrie ein anderer. Es hielt keinen mehr auf seinem Platz. Sie schrien alle durcheinander. Ich sah Magram an, er mich. „Wenn ich dich nicht kennen würde, würde ich denken, du willst mich täuschen. Aber ich vertraue dir. Versprichst du mir, dass es so ist, wie du sagst?“ Ich nahm seine Hand und schaute ihm in die Augen. „Es ist wahr.“ „Dann werden wir mit euch kommen.“ Dann sollen alle das wichtigste zusammenpacken und sich südlich vor dem Dorf versammeln. Ich bin stolz, dass ihr eure neue Aufgabe annehmen werdet.“ Er grinste ein wenig. „Vielleicht haben wir doch nur Angst vor dem Sterben.“ Er stellte sich auf eine Bank und schrie ein paar Anweisungen. Auch für die Familien der verschwundenen Häuser sollten sie etwas mitnehmen. Dann verschwand auch er in Richtung seines Hauses.

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Umsiedlung