Übergangsregierung

Die folgenden Tage waren ereignisreich. Wärend ich mit Hilfe von Marschall Maggan und Agend Nobbs die gefangengenommenen Offiziere und Soldaten vernahm, organisierte Marschall Briggs mit den Agents Boseh und Standar eine Übergangsregierung. Agent Boseh, der ehemalige Vize-Kanzler übernahm die Rolle eines Übergangs-Kanzlers und Agent Standar übernahm die Öffentlichkeitsarbeit. Marschall Briggs setzte vertrauenswürdige Offiziere in leitende Positionen der Streitkräfte. Die Kräfts und Robots, die bei der Übernahme dabei waren, sicherten weiterhin das Regierungsgebäude. Die Flotte wurde vorübergehend von Captain Traggert übernommen, dem Marschall Briggs vertraute. Weitere Gefangene aus der Zeit des Generals wurden freigelassen und unterstützen unsere Arbeit sowohl in den Regierungsgeschäften, wie auch in den Streitkräften, jenachdem, wo sie früher gearbeitet hatten. Es waren gute Leute darunter.
Schon nach einer Woche hatten Kanzler Boseh und seine Leute eine stabile Übergangsregierung zusammengestellt. Selbst die beiden Aussenposten auf den benachbarten Systemen hatten sie unter Kontrolle. Auch dort hatte man sich lieber dem General gefügt, als zu sterben. Nun wurden Neuwahlen organisiert. Selbstverständlich stellte sich Kanzler Boseh ebenfalls zur Wahl. Seine Chancen standen gut. Zum Einen hatte er damals bei den letzten Wahlen nur knapp gegen Kanzler Miness verloren, zum Anderen fand der Neuanfang unter seiner Führung statt. Es gab in der kurzen Zeit nur einen Herausforderer, der aus dem Lager des ehemaligen Kanzlers stammte. Auch wenn er nicht sehr bekannt war, konnte er sich zumindest sicher sein, neuer Vize-Kanzler zu werden.
Ich hatte es den beiden Agents freigestellt, ob sie zurück in die Politik gehen oder weiter als Agent in unserer Organisation bleiben wollten. Hier oder dort konnten sie wertvolle Arbeit leisten. Sollten sie zurück in die Politik gehen, hatte ich zumindest gute Verbündete auf diesen Planeten. Wir hatten nur ein kurzes Gespräch darüber. Wir wollten auf jeden Fall erst einmal die Wahlen abwarten. Aber ich war mir sicher, dass die GMO, mit welcher Regierung auch immer, einen Vertrag abschließen würde. Ich war es diesen Planeten schuldig, eine längerfristige Zusammenarbeit zu gewährleisten und zu verhindern, dass sich die Vergangenheit wiederholen würde.
Die Verhöre der Gefangenen verliefen unterschiedlich. Wärend die Offiziere ausnahmslos auf der Seite des Generals waren, fanden wir unter den Soldaten einige, die, wie andere auch, nur Befehlen gehorcht hatten. Wir schickten sie auf entsprechende Posten, auf denen sie gefahrlos ihren Dienst tuen konnten. Alle Anderen blieben in unserem Gewahrsam. Wir wollten keine unnötigen Befreiungsaktionen auf dem Planeten riskieren. Mit dem General wollte ich selber sprechen. Ich besuchte ihn in seiner Zelle. „Hallo General Lort.“ begrüßte ich ihn gespielt freundlich. Ein Sicherheitsschild trennte uns. Er sah mich wütend an. „Bradlan! Das werden sie mir büßen.“ Ich blieb freundlich: „Ich wüsste nicht, wie sie das anstellen wollen. Sie und ihre Freunde bleiben in meiner Obhut. Ich lasse sie nicht wieder zurück auf den Planeten.“ „Das werden wir sehen. Sie haben einen großen Fehler gemacht.“ Er kam dichter an den Schirm, wusste aber, das er mich nicht erreichen konnte. Seine Augen durchbohrten mich.
Ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. „KIM. Schalte bitte das Schild ab.“ Lort schaute mich verwundert an. Das Schild erlosch. Ich fuhr fort: „Ich möchte, dass sie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Kommen sie zu mir.“ Ich streckte ihm meine Hände entgegen. Er wusste nicht, was er tun sollte. Am liebsten wäre er mir wohl an den Hals gesprungen, doch meine Offenheit verunsicherte ihn. Ich sagte: „Kommen sie. Nehmen sie meine Hände. Davor haben sie doch wohl keine Angst.“ Er trat einen Schritt auf mich zu und ergriff meine Hände. Ich schickte meine Energien durch seinen Körper. Ich ließ ihn eine tiefe wohlige Wärme spüren, eine innere Ruhe. Er spürte die Macht des Universums, sah Lichter vor seinen Augen und langsam sackte er in sich zusammen. Ich ließ seine Hände los. Er kniete vor mir. Mit großen Augen schaute er mich an. Der Hass war aus seinem Blick verschwunden. „Was war das? Wer Sind sie?“ Ich schaute zu ihm runter. „Ich bin Marschall Elijah Bradlan. DER Marschall. Ich sorge für Recht und Ordnung im Universum.“ sagte ich in ruhigem Ton. „Keiner stellt sich mir oder meiner Organisation ungestraft in den Weg. Steh auf und trete zurück.“ Lort stand wie in Trance auf und trat einen Schritt zurück. Ich gab KIM den Befehl, das Schild wieder einzuschalten. Dann verließ ich den General.

*

Der erste Partner