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Ich ließ unsere Führungskräfte in meinen Konferenzraum kommen. Die Marschalls Jonathan Briggs und Lucie Maggan, Die Marschall-Agents Frein Nobbs, Mara Torgran und Frida Venners und die beiden Captains Mike Presch und Frank Nedal versammelten sich um den großen Tisch. Ich kam aus meinem Büro als letzter dazu. Ich fing an: „Die Hauptaufgabe der Galactic Marschall Organisation ist es, im All für Recht und Ordnung zu sorgen. Dabei geht es nicht um die Rechtsprechung, bzw. die Gesetze irgendeiner Spezies, sondern um allgemeines Recht jedes Individuums. Daher wird es unsere nächste Aufgabe sein, den Talloggs, einer aggressiven Spezies, denen früher die Arrowhead gehört hat, weitere, wenn möglich alle Schiffe abzunehmen. Wir wollen ebenfalls nach einer Schiffswerft Ausschau halten, um sie evtl. zu übernehmen oder sie, wenn es nötig ist, zu zerstören, damit keine neuen Schiffe gebaut werden können. Ihr habt mittlerweile alle meinen Bericht darüber gelesen?“ Ich schaute zu den neuen Agents. Sie schüttelten den Kopf. „Dann holt das bitte nach. Eine dermaßen aggressive Rasse sollte keine Möglichkeit mehr bekommen, mit diesen technisch überlegenen Schiffen anderen zu schaden.“ Die beiden Agents nickten nur. Ich fuhr fort: „Wir haben vor, uns ein Schiff nach dem anderen zu erobern und es danach sofort umzuprogrammieren und nach Hause zu bringen. Auch die Arrowhead ist bereits eines davon, doch ich hatte es damals mit meiner damaligen Mannschaft leichter gehabt. Die Crew dieses Schiffes hatte es uns fast freiwillig überlassen. Zumindest hatten wir damals kaum Gegenwehr. Das wird diesmal vermutlich anders laufen. So einfach werden wir die nächsten Schiffe nicht mehr bekommen.“ Lucie fragte dazwischen: „Wie hast du dir das vorgestellt? Unsere beiden Begleitschiffe werden gegen diese Schiffe keine Hilfe sein, wie wir aus Erfahrung wissen.“ Da schaltete sich John ein, mit dem ich diese Diskussion schon hatte: „Das wissen wir. Die Arrowhead ist aber dazu in der Lage, ihre Schilde um die beiden anderen zu ziehen. Sowohl die normalen, als auch die Tarnschilde. Wir haben auch keine direkte Konfrontation geplant. Elijah?!“ gab er wieder an mich zurück. Ich übernahm wieder: „Das ist korrekt. Ich habe vor, als energetisches Wesen in ihre Schiffe zu dringen und die Computer zu übernehmen. Dann werde ich einen Kanal zu KIM öffnen und an sie übergeben. Was wir mit den Mannschaften machen werden, haben wir noch nicht besprochen. Meine Idee war es, sie irgendwo auf einem bewohnbaren Planeten auszusetzen. Notfalls mit leichter technischer Unterstützung. Wir sind ja keine Unmenschen.“ John sah mich an: „Nicht?“ er grinste. „Ich denke, die haben nicht zu viel zu erwarten, wenn sie tatsächlich so aggressiv sind und schon verschiedene Zivilisationen zerstört haben.“ Ich schaute zu ihm rüber und erwiderte ernst: „Das schon. Aber das unterscheidet uns von denen. Wir müssen lernen, dass wir keine Racheengel sind, sondern zivilisiert für Recht und Ordnung sorgen. Erinnere dich an unser Gespräch, als wir General Lort nach seiner Niederlage nach Hause schickten.“ „Ich weiß: Mit einer Niederlage leben ist schlimmer, als vernichtet zu werden.“ Ich nickte nur. „Ich hätte da noch eine Frage.“ meldete sich unsere neue Agentin Venners. „Wie meinten sie das: sie würden als energetisches Wesen in ihre Schiffe dringen?“ Ich sah sie an und überlegte. Dann entschied ich mich, die neuen ebenfalls aufzuklären. Ich erklärte in Kurzform, wer und was ich war, und zu was ich in der Lage war. Die beiden wurden blass. Dann sagte Agent Torgran: „Ich hörte schon, dass sie gewisse Kräfte haben sollen, doch ich wollte es nicht glauben.“ Ich bestätigte es noch einmal und schloss: „Ja, so ist das wirklich. Und wie ich schon zu den anderen sagte, können wir hier unter uns die Förmlichkeiten sein lassen. Ich bin Elijah. Im Einsatz ist es etwas Anderes. OK?“ Die beiden Agents nickten etwas schüchtern.
Den Anfang wollten wir in der Heimatgalaxie des alten Marschall Bradlan machen. Das erste Schiff – unsere heutige Arrowhead – hatten wir damals am Rand der bewohnten Systeme aufgespürt und übernommen. Erst über zehn Jahre später kamen die Talloggs zurück und vernichteten fast alle Planeten und die Flotte. Ich war mir nicht sicher, woher sie kamen. Sie konnten auf der anderen Seite der Galaxie leben oder, wie ich, Reisende durch die Galaxien sein. Trotzdem mussten wir irgendwo anfangen.
Obwohl unsere Begleitschiffe ebenfalls subraumtauglich waren, brauchten wir einige Wochen für die Reise. Dort angekommen, flogen wir weitere Wochen durch diese Galaxie, ohne auch nur die geringsten Spuren von den gesuchten Schiffen zu finden. Nach etwa vier Wochen rief uns unser Funker zu sich und zeigte uns die Langstrecken-Scans. Gleich drei Schiffe flogen auf halbem Wege von einem System auf direktem Kurs zu einem anderen benachbarten System. Das konnte nur bedeuten, dass sie doch in dieser Galaxie lebten und hin und wieder hier vorbei flogen. Vielleicht waren sie auf Beutezug. Wir näherten uns getarnt den drei Schiffen. Die Britoner 4 und 5, die beiden Schiffe von John´s Planeten, flogen in unserem Tarnschild mit.

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Übernahme