Ankunft

Wir hatten uns darauf geeinigt, als erstes den Heimatplaneten von Marschall Briggs und seiner Crew zu besuchen um erneut einen Wandel in der Regierung herbeizuführen. Zur Auswahl stand noch die Mission, neue Schiffe zu organisieren. Doch das war eine längerfristige Angelegenheit, denn die Schiffe, auf die wir es abgesehen hatten, gehörten einer aggressiven Spezies. Außerdem wollten wir anfangen, uns um einen geeigneten Basisplaneten für die GMO zu kümmern. Doch dieser Auftrag war im Moment wichtiger.
Noch bevor wir das Platron-System erreichten, aus dem Briggs und seine Mannschafft kamen, ließen wir unsere Schirme aktivieren. Wir wollten getarnt die Lage auskundschaften, ohne von General Lorts Schiffen gestört zu werden. Um den Planet Platron kreisten drei Schiffe. Also mussten die anderen unterwegs sein, denn es gab insgesamt acht Schiffe. Die drei, mit denen wir in der letzten Mission Kontakt hatten, waren nicht unter ihnen. Sie sollten eigentlich schon zurück sein, doch Briggs meinte, sie konnten für eine Reparatur zum Gurundos-System geflogen sein. Dort befand sich eine Werft. Wir flogen näher. Marschall Briggs gab Gartess kurze Anweisungen: „Ich brauche einen kompletten Scan der Bewohner. Wir müssen sehen, wer sich wo aufhält. Durchforste die Nachrichten, die Archive und alles, was du herausbekommen kannst. Umso mehr Infos, umso besser. Es wird uns nichts nützen, nur den General zu stürzen.“ Ich gab zu bedenken: „Das ist richtig. Wenn das stimmt, was wir bei eurer Befreiung herausbekommen haben, stecken private Geldgeber hinter dem General. Sägen wir ihn ab, setzen die den nächsten ein und wir sind keinen Schritt weiter.“ Briggs nickte.
Sie waren alle im Konferenzraum erschienen: Marschall Briggs, Marschall Maggan, die Marschall Agents, aber auch die anderen ehemaligen Mitglieder aus Briggs´ Crew, denn es ging um ihren Planeten. Ebenfalls waren die beiden Captains Presch und Nedal gekommen. Unsere Mission war nicht so einfach. Wir brauchten genügend Informationen und mussten vermutlich in verschiedenen Etappen vorgehen. Das erforderte eine gute Planung. Da war es besser, wenn alle ihre Ideen beisteuern konnten. Ich fing an: „So, Leute? Was haben wir bis jetzt?“ Marschall Briggs antwortete: „Wir haben Scans des gesamten Planeten. Der General ist bereits wieder im Regierungsgebäude. Dann hat er seine Schiffe tatsächlich wieder losgeschickt. Ob auf Patrolie oder in die Werft, wissen wir nicht. Wir konnten in keinem Archiv etwas über die besagten Geldgeber herausfinden. Aber Mike hätte da noch eine gute Idee.“ Er schaute zu Mike rüber. Ich nickte Mike zu. „Evtl. können wir Kontakt mit einem alten Freund von mir aufnehmen. Er war damals auch in einer der Einheiten, die die Opposition unterstützt hatten. Wenn er nicht gefangen genommen wurde, wie viele andere, dann weiß ich, wo wir ihn finden. Vielleicht kann er uns die fehlenden Informationen geben.“ Briggs schaute von Mike zu mir rüber. „Das klingt doch nicht schlecht, oder?“ Ich überlegte. „Ja, aber wie willst du mit ihm Kontakt aufnehmen? Von euch sollte sich da unten lieber keiner sehen lassen.“ „Das ist richtig. Wir haben überlegt, heute Abend ein Team von Marschall Maggan vorzuschicken, um zu schauen, ob er zu Hause ist. Dann könnte ich nachkommen.“
Eine Sache musste ich noch klären: „Es gibt da noch einen wichtigen Punkt. Ich möchte die Leitung dieser Mission gerne Marschall Maggan übertragen. Mir ist klar, dass es dein Planet ist, John, aber gerade deshalb sollte die letzte Entscheidung nicht bei dir liegen. Ich hoffe du verstehst das. Das soll ja auch nicht heißen, dass ihr überhaupt nicht dabei seid, sondern nur, wer die Verantwortung trägt.“ Briggs sah erst zu mir, dann zu Marschall Maggan: „Für mich ist das ok. Lucie? Deine erste offizielle Mission. Wärst du damit einverstanden?“ Sie nickte. „Ich würde sie dir auch gerne überlassen, aber Elijah hat Recht. Die Leitung sollte ein Außenstehender übernehmen. Ok, ich bin dabei.“ Ich schaute in die Runde. „Dann wäre das auch geklärt.“ Wir besprachen noch die Einzelheiten für den Einsatz am Abend, planten schon ein paar Möglichkeiten im Voraus und versuchten auf verschiedene Situationen vorbereitet zu sein. Doch zuerst brauchten wir mehr Informationen. Dann konnten wir weiter planen. Wir mussten unbedingt herausbekommen, wer diese privaten Geldgeber waren.

*

Mike´s Freund