Neu-Chrasta

Der Weg war für uns nicht allzu weit. Das System lag nur fünf Flugstunden von Chrasta entfernt. Den ganzen Weg konnten unsere Gäste den Flug auf großen Monitoren verfolgen. Zumindest das wollten sie erleben. Es war wie ein Blick in die Zukunft. Sie waren sehr beeindruckt und es war in den großen Hallen, in denen wir die Stämme mit ihrem Hab und Gut untergebracht hatten, erstaunlich still. Nur hier und dort flüsterten einige. Erst, als wir das neue System erreichten und der Planet größer und größer wurde, wurde das Raunen lauter. Er hatte große Ähnlichkeiten mit ihrer alten Welt, aber das hatten wir ihnen nur erzählt. Sie hatten keinen Blick aus einem der Raumschiffe auf das alte Chrasta geworfen. Erst jetzt verstanden sie, was wir damit meinten, dass dies ihre neue Heimat werden sollte. Neu-Chrasta war wunderschön.
Als unser Schiff den Planeten erreichte und in einen Orbit schwenkte, ließ ich mich wieder mit Marschall Longten verbinden. „Hallo Marschall, haben sie schon mögliche Gebiete zum Siedeln gefunden?“ „Hallo Marschall. Ja, die ersten Möglichkeiten haben wir schon, aber wir suchen noch. Wir lassen alle Schiffe scannen, dann haben wir schneller eine Übersicht. Ich würde vorschlagen, wir versammeln die Ältesten hier auf der großen Brücke, wenn wir fertig sind. Wären sie damit einverstanden?“ Damit meinte er die Brücke seines Mutterschiffes. Sie war mindestens viermal so groß, wie die eines Missionsschiffes. Dort konnten wir alle wichtigsten Mitglieder der Chrastaner versammeln und ihnen ihre Möglichkeiten auf einem großen Schirm präsentieren. Dann sollten sie es mit ihren Leuten besprechen. „Natürlich, das ist die beste Lösung, denke ich. Melden Sie sich, wenn sie fertig sind.“ „Ok, Longten ende.“ Ich schickte Marschall Agent Schur zu unseren Gästen, damit er ihnen unseren vorläufigen Plan mitteilte. Alles Weitere konnten wir erst planen, wenn wir die Ergebnisse hatten.
Etwa zweieinhalb Stunden später ließ Marschall Longten verlauten, dass der Planet fertig gescannt war und sie ein paar wunderschöne Flecken zum Siedeln gefunden hatten. Manche hatten einen See in der Nähe, andere einen Fluss. Es wurde immer darauf geachtet, dass ein Gewässer in der nähe war. Alle unsere Schiffe schickten die an Bord befindlichen Ältesten mit einer Begleitung ihrer Wahl auf das führende Mutterschiff. Wir trafen uns alle wie besprochen auf der Brücke. Obwohl diese wie gesagt nicht gerade klein war, füllten wir den Raum mühelos. Die Brücken sind grundsätzlich in zwei Etagen konzipiert, damit jede der zwei Crews seinen Platz hatte. Im unteren Bereich, wo nun die Chrastaner versammelt waren, führte der Captain mit seiner Mannschaft das Schiff. Im hinteren, oberen Teil war der Bereich für den führenden Marschall und seine Leute. Von dort sprach jetzt Marschall Longten zu den Versammelten: „Wie angekündigt stellen wir Ihnen nun die möglichen Siedlungsplätze vor. Schauen sie sich ruhig erstmal alle in Ruhe an. Danach können sie mit ihren Leuten beraten, welche in Frage kommen könnten.“ Zu seiner Crew gewandt gab er das Zeichen, die Aufzeichnungen abzufahren. >

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Die neue Heimat